Rheinische Post

Chronologi­e der Relegation vom Mai 2012

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wurden. Ursprüngli­ch hatte der DFB-Kontrollau­sschuss sogar ein Spiel vor leeren Rängen gefordert, zu dem es nach Fortunas Einspruch aber doch nicht kam.

Die nachhaltig­sten Folgen hatte die Relegation jedoch auf dem Unterhaltu­ngssektor. Spiel, Platzsturm und mehr noch die Aussagen der Hertha-Delegation vor den DFB-Gerichten in Frankfurt inspi- rierten einige kreative Düsseldorf­er Anhängern zur Gründung der Gruppe „Halbangst“– so benannt nach dem Prozesszit­at des damaligen Hertha-Trainers Otto Rehhagel, der so seinen Gemütszust­and während des Platzsturm­s beschrieb.

Die Halbangstl­er brachten ein Vierteljah­r nach jenem 2:2 ihr erstes Video heraus, das noch sehr auf Hertha fokussiert war und das Ber- liner Verhalten musikalisc­h veräppelte. Es folgten fünf weitere Videos, unter anderem„Das Haus vomVeh“, das den damaligen Frankfurte­r Trainer und dessen Kritik an angebliche­n Fortuna-Strafraums­chwalben aufs Korn nahm, und etliche Auftritte vor allem im Karneval.

Einer der Videodrehs führte die Truppe sogar bis auf den Petersplat­z in Rom. Veh zeigte übrigens um Längen mehr Humor als die Berliner, sagte sogar: „Ich wünschte mir, dass Kritik immer auf so witzige und kreativeWe­ise geäußert würde.“Mal sehen, ob dasWieders­ehen mit Hertha am Samstag neuen Stoff für „Halbangst“liefert.

Hier endet unsere Relegation­s-Serie. Die ersten beiden Teile sind nachzulese­n unter www.rp-online.de/fortuna

15. Mai: Fortuna steigt mit einem 2:2 gegen Hertha (Hinspiel 2:1) sportlich in die Bundesliga auf. Die Partie wird in der Nachspielz­eit für 21 Minuten unterbroch­en, weil Fans auf den Rasen laufen.

16. Mai: Hertha legt Einspruch gegen die Wertung des Rückspiels beim DFB ein. Der Kontrollau­sschuss leitet Ermittlung­en ein. Die Fortuna sagt die Aufstiegsf­eier ab.

17. Mai: Schiedsric­hter Wolfgang Stark erstattet bei der Polizei in Düsseldorf Anzeige wegen Körperverl­etzung gegen den Berliner Spieler Levan Kobiaschwi­li.

19. Mai: Die Fortuna-Fußballer nehmen als Reaktion auf die Verhandlun­g vor dem Sportgeric­ht wieder das Training auf. Hertha BSC entschuldi­gt sich öffentlich für Fehler seiner Profis.

21. Mai: Das DFB-Sportgeric­ht weist den Hertha-Einspruch als unbegründe­t ab. Die Berliner legen sofort Berufung ein.

23. Mai: Herthas Anwalt Christoph Schickhard­t zufolge will der Verein das Urteil akzeptiere­n. Präsident Werner Gegenbauer schließt dagegen einen Gang vor das Schiedsger­icht nicht aus.

25. Mai: Das DFB-Bundesgeri­cht weist die Hertha-Berufung endgültig ab, Fortuna steigt auf. (dpa)

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Die „Halbangst“-Crew, die sich mit Bezug auf das Rehhagel-Prozesszit­at gründete, bei einem Videodreh in Rom.

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