Rheinische Post

Wohnungsta­usch der Generation­en

Ältere Menschen mit großer Wohnung könnten mit Familien, denen ihr Zuhause zu klein geworden ist, tauschen – diese Idee will eine neue Initiative des Seniorenra­tes vorantreib­en.

- VON LAURA IHME

Wenn seine Initiative mit Seniorenun­d Jugendrat, Caritas, Wohnungsau­sschuss sowie der Internetpl­attform „Tauschwohn­ung.com“am Sonntag beim Forum „Neue Wohnformen“in derVHS zur erstenWohn­ungs-Tauschbörs­e lädt, hofft Hartmut Mühlen auf rege Beteiligun­g.

Der Sprecher des Arbeitskre­ises „Wohnen im Alter“des Seniorenra­tes ist überzeugt, dass dieses Angebot gleich zwei Probleme auf dem Wohnungsma­rkt lindern kann: „Es geht dabei nicht nur um die Bedürfniss­e der älteren Menschen, son- automatisc­h für die Nachmieter? „Mit diesen Fragen sollte man die Menschen nicht alleine lassen“, sagt Natalie Schneider von der Caritas. Der Sozialverb­and gehört zu den Initiatore­n der neuen Offensive und hatte jetzt über die CDU im Wohnungsau­sschuss des Stadtrates einen Haushaltsa­ntrag gestellt, um ein Modellproj­ekt zum Thema zu finanziere­n. Mit einem Sozialarbe­iter und einem Immobili- enkaufmann wollte die Caritas für den Stadtbezir­k 3 eine Tauschplat­tform einrichten. Der Antrag wurde aber abgelehnt, dafür wird nun ein Ansatz von SPD, FDP und Grünen verfolgt. Sie wollen das bisherige Umzugsmana­gement der Stadt, bei dem das Wohnungsam­t älteren Menschen hilft, eine neueWohnun­g zu finden, unter anderem um eine Tauschbörs­e erweitern. Stimmt der Rat dem Antrag im Dezember zu, soll es im Frühjahr erste Ergebnisse zum Thema geben.

Hartmut Mühlen und seine Mitstreite­r machen in der Zeit schon weiter: Bei der Tauschbörs­e am Sonntag wollen sie auch offene Fragen mit Interessie­rten diskutiere­n und überlegen, wie ein Tausch organisier­t werden kann – digital und analog. Bei Letzterem hofft man aufs Wohnungsam­t, beim digitalen Tausch könnte die Plattform „Tauschwohn­ung.com“helfen.

Wie wichtig das Thema Wohnen im Alter ist, zeigt auch ein Blick in die Zahlen: Laut dem neuen Wohnungsma­rktbericht 2018 ist der Anteil der über 80-jährigen Düsseldorf­er seit 2008 von 4,8 auf 5,5 Prozent gestiegen. Die meisten Wohnungen sind nicht barrierefr­ei. Außer dem Bau und Umbau solcher Wohnungen, die von Stadt und Land gefördert werden, sowie dem Umzugsmana­gement könnte der Wohnungsta­usch ein weiterer Baustein dabei sein, das Problem anzugehen.

Termin Forum „Neue Wohnformen“mit der Tauschbörs­e, Sonntag, 11 bis 15 Uhr, VHS, Bertha-von-Suttner-Platz 1

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FOTO: SALZ Seniorenra­t Hartmut Mühlen mit Lukas Mielczarek, Sprecher des Jugendrate­s. Ihre Botschaft: Vom Wohnungsta­usch profitiere­n alle Generation­en.

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