Warum die Stadt möglichst viele Eltern besuchen will
Mit dem ersten Kind ändert sich für ein junges Paar eine Menge. Der Elternbesuchsdienst bietet Unterstützung in einer aufregenden Lebensphase. Um Kontrolle geht es nicht.
Was ist der Elternbesuchsdienst? Der Service besteht aus acht Mitarbeiterinnen des Jugendamtes, ausgebildeten Erzieherinnen, die mehrjährige Berufserfahrung haben müssen. Jede Erzieherin wird für einen bestimmten Stadtteil eingesetzt. Ihre Aufgabe ist, jedes erstgeborene Kind im Namen des Bürgermeisters in Düsseldorf willkommen zu heißen. Gleichzeitig klären sie Eltern über Angebote der Stadt auf und stehen bei Bedarf gerne auch als Helfer zur Verfügung.
Wie kommt es zu einem Besuch? In der Regel werden die Eltern in der 6. bis 12. Lebenswoche des Kindes vom Elternbesuchsdienst angeschrieben. Dann haben sie die Möglichkeit, einen Termin zu machen oder abzusagen. Der Besuch ist für die Eltern nicht verpflichtend, bei komplett ausbleibender Rückmeldung klingeln die Mitarbeiter allerdings spontan an der Haustür.
Was passiert bei einem Besuch? Die Erzieherinnen bringen der Familie ein kleines Willkommensgeschenk mit. Darin enthalten sind unter an- derem von Senioren des Zentrum 50 Plus selbst gestrickte Söckchen für den Nachwuchs, eineWickeltasche, die in der Werkstatt für angepasste Arbeit hergestellt wurde, und ein Düsselbaby-Shirt. Auch ein großes Informationspaket haben die Mitarbeiter dabei. Gerne beantworten sie Fragen zu individuellen Problemen, etwa von alleinerziehenden Eltern, oder was im Falle von Krankheit und Behinderung zu tun und beachten ist.
Worüber informiert der Elternbesuchsdienst? Das Informationsangebot ist breit gefächert. Ein zentrales Thema für viele Eltern ist die Kinderbetreuung. Die Mitarbeiter informieren darüber, wie Kita-Plätze vergeben werden, wie der zeitliche Ablauf ist und worauf Eltern bei der Wahl eines Platzes achten sollten. Sie erklären die Funktion des Kita-Navigators (das Online-Vormerksystem für öffentlich geförderte Kita-Plätze). Auch über andere Betreuungsmöglichkeiten wie Spielgruppen und Tagespflege und auch eine mögliche finanzielle Förderung für private Kita-Plätze können die Erzieherinnen Auskunft geben. Ein weiteres wichtiges Ge- sprächsthema ist die Gesundheit. So erfahren Eltern beispielsweise, in welchem Krankenhaus ständig ein Kinderarzt Bereitschaft hat und welche medizinischen Angebote es im Stadtteil gibt. Auch über ein Angebot an Erste-Hilfe-Kursen für Babys und Kleinkinder informieren die Besucher. Außerdem verteilen sie ein Merkblatt mit den wichtigsten Notfallnummern. Zudem haben die Mitarbeiter Vorschläge für das Familienleben im Gepäck. Spielplätze, Familientreffs, interkulturelle Spielgruppen, Krabbelgruppen, Musik und Tanz, Babyschwimmen, Sport für Mütter, spezielle Angebote fürVäter – das Angebot in den Stadtteilen ist groß. Zuletzt gibt es noch einige praktische Tipps: Wo gibt es an öffentlichen Stellen Wickel- und Stillmöglichkeiten? Wann sind die die nächsten Babybasar- und Flohmarkttermine? Was bietet die kostenlose „Düsseldorfer Familienkarte“?
Was macht der Elternbesuchsdienst nicht? Einige Eltern werden, wenn die das Wort Jugendamt hören, erst einmal unsicher. Es besteht allerdings kein Grund zur Sorge: Der Besuchsdienst besucht alle jungen Familien, er kommt ohne besondere Hintergedanken und ist vom Jugendschutz vollkommen getrennt. Den Mitarbeitern geht es nicht darum, sich Bescheinigungen zeigen zu lassen, etwas zu überprüfen oder das Verhalten der Eltern zu beobachten. Das Angebot dient nur der Begrüßung und Information.