Rheinische Post

„Der beste Schutz gegen Autodiebe ist die Garage“

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In den vergangene­n Wochen haben Autodiebe in Meerbusch vermehrt zugeschlag­en. Erst Mittwoch meldete die Polizei, dass in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein 3er BMW in Osterath am Kornblumen­weg gestohlen wurde.

Frau Drawe, schon wieder ist ein Auto weg. Ist die Polizei alarmiert? Drawe Seit dem 26. November wurden vier Autos im Stadtgebie­t entwendet. Das kann einem wie ein massiver Anstieg vorkommen, aber die Polizei betrachtet immer das ganze Jahr und da können wir noch keine Auffälligk­eiten bei den Fallzahlen feststelle­n. Geht die Polizei davon aus, dass es sich in den vier Fällen um dieselben Täter handelt?

Drawe Einiges spricht für eine organisier­te Vorgehensw­eise von ein und derselben Gruppierun­g, das ist aber Gegenstand weiterer Ermittlung­en. Auffällig war, dass ausschließ­lich neuwertige BMW-Fahrzeuge gestohlen wurden. Dafür braucht man ein spezielles technische­s Knowhow. Autos werden heutzutage ja nicht mehr wie früher mit grober Gewalt aufgebroch­en.

Ist Meerbusch ein beliebtes Pflaster für Autodiebe?

Drawe Es sind im Stadtgebie­t vie- le hochwertig­e Fahrzeuge vorhanden, das kann natürlich ein Anreiz für Täter sein.

Was können die Besitzer tun, um ihre Fahrzeuge zu schützen? Drawe Der beste Schutz ist, wenn man in einer Garage parkt, vor allem nachts, sodass das Auto gar nicht sichtbar ist. Außerdem ist es wichtig, dass Bürger direkt die 110 rufen, wenn sie verdächtig­e Beobachtun­gen beispielsw­eise in ihrer Nachbarsch­aft machen. Das kann etwa ein Auto mit fremden Kennzeiche­n sein, das dort augenschei­nlich nicht hingehört. Die Polizei kann dann so schnell wie möglich kommen und klären, ob alles seine Richtigkei­t hat.

Wenn das Auto einmal weg ist – wie gut sind die Chancen, es wiederzube­kommen?

Drawe Im Rhein-Kreis Neuss ist ein zentrales Kommissari­at für Kfz-Delikte zuständig, da haben wir das gebündelte Fachwissen. So können überregion­ale Tatzusamme­nhänge schneller erkannt und gezielter bekämpft werden. Je früher wir von dem Diebstahl erfahren, umso höher sind die Chancen, die Täter im Rahmen der Fahndung oder durch Ermitt- lungen zu fassen.

Wo landen die Autos in der Regel? Drawe Erfahrungs­gemäß werden sie sehr schnell in umliegende Bundesländ­er oder Länder gebracht, zum Beispiel in die derlan- und dann oft- Niede, mals Richtung Osten. Wir arbeiten natürlich auch mit den Kollegen der angrenzend­en Länder zusammen. Es gab schon Fälle, in denen wir kurz nach der Tat die Fahrzeuge in den Niederland­en sichergest­ellt haben.

Wie viele Autodiebst­ähle gab es in Meerbusch in diesem Jahr?

Drawe Im ersten Halbjahr 2018 waren es 23, die Zahlen der polizeilic­hen Kriminalst­atistik für das ganze Jahr werden wir im Frühjahr veröffentl­ichen. ZumVerglei­ch: 2017 waren es 50 Autodiebst­ähle, 2016 insgesamt 32, im Jahr davor 41.

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FOTO: POLIZEI Diane Drawe ist Sprecherin der Polizei im RheinKreis.
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