Frau Viersen spielt Cello in Krefeld
Quirine Viersen ist Gast im dritten Sinfoniekontzert. Auf dem Programm steht Barbers selten gespieltes Cello-Konzert.
Um eventuellen Gerüchten undWidersprüchen gleich energisch vorzubeugen: Weder findet das dritte Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker in Viersen statt, noch wohnt die Solistin in der Nachbarstadt. Richtig ist allerdings, dass sie Quirine Viersen heißt. Sie kommt aus den Niederlanden und bringt als Empfehlung den Gewinn des renommierten Tschaikowsky-Preises 1994 in Moskau mit.
Spielen wird sie am Dienstag, 11., und Freitag, 14. Dezember, im Seidenweberhaus Samuel Barbers Cellokonzert, ein Werk, dem man in Konzertsälen nur selten begegnet. Mit den Niederrheinischen Sinfonikern wurde es noch nie aufgeführt.
Diego Martin-Etxebarria muss nicht lange überlegen, woran das liegt. Der erste Kapellmeister des Theaters und Stellvertreter des GMD wird dieses Sinfoniekonzert dirigieren. Er hat hat die Partitur genau studiert und weiß: „Die Schwierigkeiten fürs Orchester sind überschaubar. Aber die Solostimme ist ungeheuer schwer, noch schwerer, als sie klingt. Deshalb meiden viele Cellisten dieses Konzert, Quiri- ne Viersen gehört zu den Ausnahmen.“Musikalisch ist das Konzert eher konventionell konzipiert. Die Harmonien bleiben weitgehend im tonalen Rahmen; die ersten beiden Sätzen betonen das melodische, der dritte das rhythmische Element.
Eingeleitet wird der Abend mit „Façades“des 1937 geborenen Philip Glass. Es besteht aus einem Thema von 22 Takten, das sechsmal wiederholt wird. Das heißt, die Begleitung bleibt gleich, nur die Melodie in den Flöten wird jedes Mal leicht verändert. Man kann dasWerk zur Sparte „Minimal Music“zählen, auch wenn der Komponist davon nichts wissen will.
Das Sinfoniekonzert beginnt jeweils um 20 Uhr im Seidenweberhaus am 11. und 14. Dezember. Die Konzerteinführung jeweils ab19.15 Uhr.