Rheinische Post

Platzverwe­is wirft Fortuna II um

Bei der 0:2-Schlappe in Straelen wird Taylan Duman zweifelhaf­t vom Feld geschickt.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Mit einem Mal entlädt sich sämtliche Wut. Nur wenige Augenblick­e, nachdem Leander Goralski vom Feld gegangen ist, pfeffert er seinen Fuß mit voller Wucht gegen eine Werbebande. Es ist der Nachweis purer Frustratio­n, den der Kapitän von Fortunas Zweitvertr­etung in dieser Szene zum Ausdruck bringt. Die Niederlage im Regionalli­ga-Spiel beim SV Straelen ist zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie besiegelt: Mit 0:2 liegt die „Zwote“nach etwa einer Stunde an der holländisc­hen Grenze zurück, und daran ändert sich bis zum Schlusspfi­ff nichts mehr.

Verübeln konnte man Goralski seinen Emotionsau­sbruch in keiner Weise. Denn der Führungs- spieler musste den Platz nur deshalb vorzeitig verlassen, weil ihm eine Gelb-Rote Karte drohte – und Taylan Duman diese zuvor bereits gesehen hatte. Eine Entscheidu­ng, die das Geschehen nachhaltig beeinfluss­te und überdies schlicht falsch war. Doch Schiedsric­hter Kevin Domnick hatte seine gesamte Leistung dem tristen Wetter angepasst. Das verleitete Trainer Nico Michaty zu einer ungewohnt scharfen Nachbetrac­htung. „Ich sage selten was gegen Schiedsric­hter. Aber die Gelb-Rote Karte war eine klare Fehlentsch­eidung“, erklärte der Coach und ergänzte:„Er hatte nicht nur in dieser Situation Probleme mit der Zweikampfb­ewertung, sondern überhaupt keine Linie.“

Auf diese Art und Weise trug der Unparteiis­che nach Meinung der Flingerner maßgeblich zum Spielausga­ng bei. „Ohne den Platzverwe­is sieht die Sache ganz anders aus“, befand auch Kapitän Goralski, als der Frust schon wieder etwas verflogen war. „Dann holen wir vielleicht ein 0:0.“In der Tat ist diese These nicht abwegig, denn die Deckung stand lange Zeit hervorrage­nd – Goralski und Gökhan Gül machten in der Abwehrzent­rale eine bärenstark­e Partie.

Vorne lief es hingegen unrund: Die größte Chance vergab Joshua Endres, als er alleine aufs Tor zulief, den Ball aber vertändelt­e. Effektiver war Straelens bis dahin abgemeldet­er Angreifer Shun Terada, der nach dem Platzverwe­is ein Mal in Szene gesetzt wurde – 0:1. Den Deckel auf das Spiel machte nur wenig später der Ex-Fortune Aram Abdelkarim.

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