Arbeitsloser raubt Seniorin aus, die an der Haustür helfen will
(wuk) Ihr Mitleid mit einem Arbeitslosen, der bei ihr geklingelt und ihr einen Zettel vorgehalten hatte, kam eine 83-jährige Rentnerin aus Hilden teuer zu stehen. Die Seniorin wollte dem Mann an der Tür mit fünf Euro wenigstens etwas weiterhelfen, doch als sie ihre Wohnungstür offen ließ, um ihren Geldbeutel zu holen, drängte sich der Fremde an ihr vorbei, schubste sie und nahm aus einer Blechschachtel der Seniorin gleich 500 Euro mit. Am Montag hat das Amtsgericht Düsseldorf un- ter dem Vorwurf des räuberischen Diebstahls gegen einen 30-Jährigen verhandelt.
Doch der arbeitslose Mann leugnete, die alte Dame ausgeplündert zu haben. Er sei weder in ihrerWohnung, noch in ihrem Haus gewesen. Richtig sei nur, dass er im Großraum Düsseldorf mit einem Zettel („suche Arbeit“) nach einer Beschäftigung gesucht, dazu auch an Wohnungstüren geklingelt habe. Als die 83-Jährige im Zeugenstand befragt wurde, ob der Angeklagte der Täter gewe- sen sei, sagte sie: „Ich meine schon.“Doch räumte sie auch ein:„Ich sehe aber nicht mehr so gut.“Sie hielt es zuletzt sogar für möglich, dass der gerichtlich bestellte Dolmetscher für die rumänische Sprache, der neben dem Angeklagten saß, der Täter gewesen sein könnte.
Der Verteidiger des Angeklagten drängte deshalb darauf, dass neben einem Polizeibeamten jetzt noch weitere Zeugen zu dem Vorfall befragt werden. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.