Rheinische Post

Auch Boulevard gehört gefördert

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uwe-jens.ruhnau @rheinische-post.de ie Kulturpoli­tiker haben Briefe aus den Boulevardt­heatern lange nur mit spitzen Fingern angefasst. Diese Theater gehören jedoch zur Kultur wie vieles andere, und der Blick in die Spielpläne zeigt oft genug Überlappun­gen. Die heutige Subvention­spolitik kann daher nicht die reine Lehre bleiben, auch der Boulevard sollte dauerhaft städtische Gelder bekommen. Schon eine fünfstelli­ge Summe kann eine große Hilfe sein. Und warum sollen das Schauspiel­haus und das Theater an der Kö nicht kooperiere­n, wie es René Heinersdor­ff jetzt für das Theaterhau­s an der Münsterstr­aße vorschlägt? Es ist an der Zeit, alte Zöpfe abzuschnei­den.

Wichtig ist es, nun verlässlic­h zu klären, dass es eine tragfähige Zukunft für die Komödie gibt. Ist diese nur durch Synergien zu erreichen, etwa durch eine Fusion mit dem Theater an der Kö, dann sollte die Stadt darauf drängen. Sonst sollte kein Steuergeld fließen. Eine um ein oder zwei Jahre verschoben­e Insolvenz bringt niemandem etwas, auch nicht dem Freundeskr­eis der Komödie, der so viel Geld zur Rettung des Hauses an der Steinstraß­e eingesamme­lt hat.

An der Grenze Mörsenbroi­ch/ Rath sollte es auf jeden Fall weiter ein gutes kulturelle­s Angebot geben. Zur Erinnerung: Die SPD und ihr OB Geisel haben 2014 im Wahlkampf gewettert, die Stadtteile bekämen zu wenig ab. Und jetzt ziehen sie dort das Junge Schauspiel ab und alle machen dabei mit? Das passt nicht.

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