Deichwächter mit neuem Vorstand
Johanna Baumgartner-Knoefel und Johann Brück leiten nun den traditionsreichen Verein, der die Rheinauen in Kooperation mit der Stadt schützt.
OBERKASSEL Nach nunmehr 25 Jahren machen die Gründungs- und Vorstandsmitglieder des Natur- und Landschaftsschutzvereins „Deichwächter“, Ursel und Richard Fuchs, Helmar Lang und Georg Kretschmar, Platz für die jüngere Generation. Während der Hauptversammlung wurden die Unternehmensberaterin Johanna Baumgartner-Knoefel und Rechtsanwalt Johann Brück als neue Vorsitzende gewählt.„Sie haben uns durch viele neue Ideen überzeugt“, teilt Richard Fuchs mit. Somit sei der Schutz der unverwechselbaren Rheinauenlandschaft weiterhin gesichert. „Wir ziehen uns zwar aus der Vorstandsarbeit zurück, bleiben aber, falls gewünscht, als Berater dem Verein treu“, versichern die alten Vorstandsmitglieder.
Die Aufgaben sind dann auch vielfältig. Vor allem geht es darum, Verstößen gegen den Landschaftsschutz NRW und die Rheinwiesensatzung nachzugehen. Denn erlaubt sind nur zwei Schützenfeste pro Jahr (Oberkassel und Stadt Düsseldorf ), einmal jährlich ein Zirkusgastspiel mit maximal 20 Vorstellungstagen und darüber hinaus Jubiläumsver- anstaltungen der Stadt Düsseldorf und des Landes NRW. Ein Schwerpunkt der Arbeit des neuen Vorstands ist auch die Vermeidung vom Müll auf den Rheinwiesen. In Zusammenarbeit mit der Stadt soll verstärkt gegen Müllsünder vorgegangen werden und neue Konzepte für eine effiziente Müllbeseitigung entwickelt und der existierende Bußgeldkatalog umgesetzt werden. Auch eine enge Zusammenarbeit mit den Umwelt-Initiativen „Rhine Cleanup“und„The Ocean Cleanup“wird angestrebt. „Insgesamt soll die Düsseldorfer Bevölkerung für ,ihre’ Rheinwiesen sensibilisiert werden“, gibt Fuchs seinen Nachfolgern mit auf den Weg.
Der Verein „Deichwächter“feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen. Mit einer Präsentation im Stadtmuseum und Berichten in den Medien hatte er deutlich gemacht, wie wichtig der Verein damals war und noch heute ist. Auslöser war 1993 die Absicht der Stadt, im Deichbereich links und rechts der Oberkasseler Brücke, „Deichgaragen“zu bauen. Sofort begann eine Protestaktion der Bürgerschaft unter Federführung von Ursel Fuchs. Am Ende wurde auch die CDU-Mehrheit im Oberkasseler Rathaus überzeugt, so dass die Stadt schließlich ihr Vorhaben aufgab. Ein gemeinnützigerVerein wurde gegründet, der nach wie vor das Ziel hat, die Rheindeiche in Düsseldorf und Umgebung sowie ihr Vor- und Hinterland, insbesondere im Linksrheinischen, unter Gesichtspunkten des Umwelt- und Naturschutzes und der Landschaftspflege vor Eingriffen zu schützen.