Rheinische Post

Fortuna verdaut Funkel-Schock

Der Bundesliga-Aufsteiger tritt nach dem Beben im und um den Verein beim Telekom Cup souverän auf. Am Ende steht der dritte Platz.

- VON PATRICK SCHERER

Natürlich standen die Auftritte beim Telekom Cup am Sonntag unter dem Eindruck der Eskalation um dieVertrag­sgespräche mit Trainer Friedhelm Funkel. Umso höher sind die starken Leistungen in den beiden Spielen gegen den FC Bayern (7:8 im Elfmetersc­hießen) und gegen Hertha BSC (3:1) zu bewerten. „Wir haben an das angeknüpft, was wir uns in der Vorbereitu­ng erarbeitet haben“, sagte Funkel.

Gegen die Bayern setzte der Coach auf ein defensiver­es 4-1-4-1-System mit Dodi Lukebakio als einziger Spitze und Alfredo Morales zwischen den Viererkett­en. Morales, zum Ende der Hinrunde aussortier­t, hat nach den Verletzung­en von Marcel Sobottka und Jean Zimmer plötzlich wieder eine bessere Perspektiv­e. Beide Spieler hatten sich im Testspiel gegen den FC Emmen im Rahmen des Trainingsl­agers in Südspanien verletzt.

Bei Sobottka haben sich immerhin die schlimmste­n Befürchtun­gen nicht bestätigt: „Die Syndesmose ist heil geblieben“, sagte Mannschaft­sarzt Ulf Blecker im Gespräch mit unserer Redaktion. Dennoch fällt der zentrale Mittelfeld­mann mit einem Bänderriss im linken Sprunggele­nk mindestens drei bis vier Wochen aus. Ebenso lange muss Funkel auf Jean Zimmer verzichten. Der 25-Jährige, der in der Hinrunde offensiv wie defensiv auf der rechten Außenbahn eingesetzt wurde, hat sich einen schweren Muskelfase­rriss im Oberschenk­el zugezogen. Und da Rechtsvert­eidiger Matthi- as Zimmermann durch die Zimmer-Verletzung nicht im defensiven Mittelfeld aushelfen kann, sind die Aktien von Morales wieder hoch im Kurs. Gegen Bayern bemühte sich der Ex-Ingolstädt­er, neben seinen Defensivau­fgaben auch einige Angriffe einzuleite­n.

Fortuna hatte in der ersten Partie weniger Ballbesitz, aber ebenso viele Torgelegen­heiten wie die Bay- ern. Niko Gießelmann und Lukebakio trafen aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Auf der anderen Seite hielt Michael Rensing seinen Kasten sauber. So ging es ins Elfmetersc­hießen. Kevin Stöger und David Alaba waren die einzigen der ersten 16 Schützen, die den Ball nicht im Tor unterbekam­en. Erst nach Takashi Usamis Fehlschuss sorgte Niklas Süle für die Entscheidu­ng.

Im Spiel um Platz drei ging es dann gegen Hertha BSC. Fortunas neuer Torhüter Jaroslav Drobny patzte, so dass Pascal Köpke früh die Führung gelang. „Doch davon haben wir uns überhaupt nicht beeindruck­en lassen“, sagte Funkel. „Wir haben danach weiter richtig gut Fußball gespielt.“In der Tat. Kenan Karaman und zwei Mal Marvin Ducksch, dem die beiden Tore richtig guttun dürften, sorgten für den 3:1-Endstand. Besonders der letzte Treffer krönte einen wunderbare­n Angriff mit Direktpäss­en über mehrere Stationen.

„Jetzt gilt es, am Montag mal komplett abzuschalt­en und vom Fußball gar nichts zu sehen und zu hören“, sagte Funkel.„Dann geht es am Dienstag mit der Vorbereitu­ng auf den Rückrunden­start in Augsburg am Samstag weiter.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Kein Durchkomme­n: Bayerns Niklas Süle (re.) blockt den Schuss von Benito Raman. Lukas Mai (li.) beobachtet das Duell zwischen dem deutschen Nationalsp­ieler und Fortunas Offensivak­teur.

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