Schloss-Stiftung erhält von der Stadt mehr Befugnisse
BENRATH Die vielen Gäste des Neujahrsempfangs der Vereinigung Freunde Schloss und Park Benrath bekamen bereits beim Betreten des Corps de Logis einen Eindruck davon, dass sich im Schloss einiges getan hat. Der Eingangsbereich durch das Lapidarium präsentierte sich im sanierten Zustand. Doch ist dies erst der bescheidene Auftakt für umfangreiche Renovierungsmaßnahmen, die die Stiftung in den nächsten Jahren in Angriff nimmt.
Adelheid Klahold, Vorsitzende des Fördervereins, konnte neben zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Kulturdezernent HansGeorg Lohe, Stefan Schweizer und Nicolas Maas vom Stiftungsvorstand sowie Eva-Maria Gruben als Kustodin des Schlosses begrüßen. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Neue Rheinische Streichquartett mit Albert Rundel (Violine), Gudrun Höbold (Violine), Nestor Alva- rez (Viola) sowie Martin Burkhardt (Violoncello). Das temperamentvoll intonierende Quartett präsentierte unter anderem AntonioVivaldis Concerto in A-Dur für Streicher sowie Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquartett.
Wie aus einem Wunschdenken eine Idee erwächst, daraus ein Plan reift, der schließlich in einem konkreten Projekt Gestalt annimmt, beschrieb Bürgermeister und Vorsitzender des Kulturausschusses Friedrich Conzen in einem Dankesbrief die vielfältigen Initiativen der Fördervereine der Stadt. Diesen Dank zitierte Adelheid Klahold in ihrer Begrüßung und leitete ihn somit an alle Mitglieder weiter. Das diesjährige „Neujährchen“reiht sich in die 2017 begonnene Unterstützung der Erweiterung und Restaurierung der kostbaren Uhrensammlung im Corps de Logis ein. Mit einem gesonderten Spendenaufruf konnte derVerein rund 12.000 Euro zurVerfügung stellen. „Dieser Betrag deckt fast die Hälfte des Kaufpreises der Tisch-Pendeluhr von G. Cornille ab, womit der Kauf wohl in trockenen Tüchern ist“, so Klahold. Bei Cornille handelt es sich um den Düsseldorfer Hofuhrmacher Carl Theodors, und es wird vermutet, dass er das Kunstwerk für Schloss Benrath angefertigt habe.
Wie Kulturdezernent Hans-Georg Lohe ausführte, erhält die Stiftung zukünftig mehr Vollmachten, denn sie fungiere als Bauherrin der 2020 startenden Sanierungsmaßnahmen am Schloss und im Park, für die der Bund, das Land sowie die Stadt jeweils 20 Millionen Euro bereitstellen. „Während die Etats der anderen Kulturinstitute in den nächsten Wochen noch verhandelt werden, ist so der Betrag für Schloss Benrath bereits etatisiert“, versicherte Lohe.
Stefan Schweizer, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung, bewertet trotz der Einstellung des Barockfestes die Veranstaltungen rund um das Schloss sehr positiv. „So waren die Tickets für das Lichterfest bereits zwei Wochen vor Beginn ausverkauft, und auch der Weihnachtsmarkt erfreute sich bester Resonanz“, sagt Schweizer, der sich jedoch nicht auf dem Lorbeer ausruhen will, sondern mit innovativen Konzepten das Schloss weiterhin bekannt machen will. Das plant er auch in wissenschaftlicher Hinsicht, denn die hochwertige Uhrensammlung, deren Exponate alle zuverlässig den Lauf der Zeit, vielfach auch klanglich, anzeigen, sollen in Buchform gewürdigt werden. Ein weiterer Baustein, für das Schloss zu werben und sein Renommee zu steigern.