Protest gegen Rechtsextremisten
Die „Patrioten NRW“fanden am Samstag wenig Gehör. Auf der anderen Seite hatte das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“rund 400 Teilnehmer zum Protest gegen Intoleranz und Rassismus mobilisiert.
Die „Patrioten NRW“fanden wenig Gehör. 400 Teilnehmer hatten sich zum Protest gegen Intoleranz und Rassismus vor dem Landtag versammelt.
Fünf Strafanzeigen, zwei Festnahmen und eine Menge Lärm – das bleibt unterm Strich nach der angekündigten Großdemo vom Samstag in Unterbilk.
500 Teilnehmer hatten die „Patrioten NRW“angemeldet um gegen „die Gewalt auf unseren Straßen“zu protestieren. Doch im Schneeregen fanden sich auf dem Johannes-Rau-Platz gerade mal„mehrere Dutzend“ein, ergab die Zählung der Polizei, die mit einem Großaufgebot präsent war – nicht zuletzt, um mehrere Hundert Gegendemonstranten von den „Patrioten“fernzuhalten.
Tatsächlich hatte das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“mit Gewerkschaften, Politikern und Vereinen ein deutliches Zeichen gegen die Rechtsextremisten gesetzt. Rund 400 Menschen waren dem Aufruf gefolgt, die Nachbarschaftsinitiative vom Friedensplätzchen brachte das Banner für „Humanität - Respekt - Vielfalt“mit, das Düsseldorf schon vor vier Jahren der rechtsextremen „Dügida“entgegenhielt, als die monatelang jeden Montagabend durchs Bahnhofsviertel marschierte.
Die Gegendemonstranten nahmen die Rechtsextremisten vom ApolloPlatz und von der Haroldstraße aus sozusagen in die Zange, versuchten mit eigenen Reden, Parolen und mit Trommeln zu übertönen, was die aus Hessen, Thüringen und Bayern angereisten „Patrioten NRW“vortrugen.
Nach einer Stunde setzten sich Redner und Zuhörer in Bewegung, um mit einer Wäscheleine durch Unterbilk zu ziehen. An der hatten sie Pressemeldungen über Gewaltverbrechen aufgereiht, die angeblich in den vergangenen Monaten von Nicht-Deutschen an Deutschen verübt wurden. Erwartet wurde der kurze Marsch an jeder Straßenecke von Gegendemonstranten, an manchen Häusern hingen Banner mit der Aufschrift „Nazis raus“.
Im November hatten die „Patrioten“in Düsseldorf gegen den Migrationspakt demonstriert und dabei auch Mitglieder der gewaltbereiten Hooliganszene in ihren Reihen gehabt. Aus dem rechtsextremen Lager war es seinerzeit zu mehreren Übergriffen auf Gegendemonstranten gekommen, die Polizei hat elf Straftaten registriert, von denen elf bereits geklärt sind. Nicht zuletzt, um erneute Eskalationen zu vermeiden, griff die Polizei diesmal rigoros ein, wenn es seitens der Gegendemonstranten zu erheblichen Provokationen kam. Nicht nur lautstarker Protest, sondern auch beleidigende Gesten wurden sofort unterbunden.
Während des Stadtteilrundgangs wurden zwei Störer aus den Reihen der Gegendemonstranten in Gewahrsam genommen und wegen Widerstands angezeigt.Widerstand leistete der Polizei zufolge auch ein Mann, der Flugblätter verteilt hatte, auf denen das vorgeschriebene Impressum fehlte. Bei der Feststellung seiner Personalien war er mit einem Polizisten aneinandergeraten, den er seinerseits wegen Körperverletzung anzeigte.