Meier soll KFC zum Aufstieg führen
Fußball-Drittligist Uerdingen ist bei seiner Trainersuche am Niederrhein fündig geworden. Der 60-Jährige trifft in Stefan Reisinger, Maximilian Beister, Assan Lukimya und Adam Matuszczyk alte Bekannte aus Düsseldorfer Zeiten.
KREFELD Es gibt Aufgaben, die sind auch mit Geld nicht zu lösen. Vielmehr bedarf es dazu klarer Vorstellungen, Ideen und eines glücklichen Händchens. Die Besetzung der Trainerposition ist eine solche Aufgabe. Beim KFC Uerdingen war sie besonders knifflig, denn gesucht wurde ein Fußballlehrer der mit gestandenen Profis wie Kevin Großkreutz, Dominic Maroh oder Stefan Aigner umzugehen weiß, der sich in der Dritten Liga auskennt, der Erfolge vorzuweisen hat, der frei ist, keine utopischen Forderungen hat und nicht gleich mit einem ganzen Trainerstab anrücken will. KFC-Präsident Mikhail Ponomarev hat die Aufgabe gelöst: Norbert Meier unterschrieb am Sonntag um 13.25 Uhr einenVertrag, der bis Sommer 2020 läuft und sich im Fall des Aufstiegs um ein Jahr verlängert. „Norbert Meier hat bewiesen, dass er eine Mannschaft nach oben führen kann“, sagte Ponomarev. „Ich bin davon überzeugt, dass er der Richtige ist.“
Und Meier ist davon überzeugt, dass der KFC Uerdingen für ihn der richtige Verein ist. „Ich hatte vorher auch andere Angebote, aber ich bin jetzt in einem Alter, wo ich nur noch etwas mache, von dem ich tausendprozentig überzeugt bin. Und von dem Projekt in Uerdingen bin ich überzeugt. Das ist eine Geschichte, mit der ich mich identifizieren kann.“
Meier trifft in Uerdingen alte Bekannte: Maximilian Beister, Assan Lukimya und Adam Matuszczyk gehörten 2012 zur Mannschaft von Fortuna Düsseldorf, die Meier von der Dritten Liga bis in die Bundesliga führte. Damals holte er Torjäger Stefan Reisinger in die Landeshauptstadt, der in Uerdingen seit eineinhalb Jahren als Co-Trainer ar- beitet. Torwarttrainer Manfred Gloger gehörte bei Fortuna zu Meiers Trainerstab. „Ja, mit einigen habe ich schon enger zusammen gearbeitet, aber vielen anderen wie Großkreutz, Aigner, Konrad, Daube und anderen bin ich natürlich auch im- mer mal wieder begegnet“, sagt Meier. „Es ist nichts so, dass man sich nicht kennt. Aber es stehen auch junge Spieler in der Mannschaft, die in der vergangenen Saison zum Aufstieg beigetragen haben. Hier wurde eine gute Mannschaft zusammen gestellt, die über viel Erfahrung und ein hohes Niveau verfügt.“Die aber zuletzt enttäuscht, drei Niederlagen in Folge und zehn Gegentore kassiert hat. „Es geht jetzt zunächst einmal darum, die Mannschaft zu stabilisieren.“Doch das reicht nicht,
denn das Ziel lautet Aufstieg. „Ziele zu haben, ist okay“, sagt Meier. „Aber wir müssen Spiel für Spiel abarbeiten. Die Dritte Liga ist sehr speziell, da geht viel über Teamgeist. Uns muss es gelingen, die individuelle Qualität mit Teamgeist zu paaren, dazu gehört die Mannschaft, aber auch der ganze Staff und der Schulterschluss mit den Fans.“All das wird nötig sein, wenn die Aufholjagd von Erfolg gekrönt sein soll.
In der vergangenen Saison hat das in Uerdingen geklappt. Damals musste Trainer Michael Wiesinger Mitte März nach drei Unentschieden in Folge als Tabellenzweiter gehen. Für ihn kam Stefan Krämer, der den KFC mit schier für unmöglich gehaltenen zwölf Siegen in Folge in die Dritte Liga führte.
Wiederholt sich die Geschichte? „Wir haben ein klares Ziel“, sagt Ponomarev. „Ich verfolge meinen Weg und gebe mein Bestes, um den KFC nach oben zu bringen. Und von dem Weg lasse ich mich nicht abbringen.“Ob sich die Mannschaft von dem Weg in die Zweite Liga abbringen lässt, wird sich erstmals am Samstag zeigen, wenn der KFC den TSV 1860 München empfängt. Eine reizvolle Aufgabe – die erste für Meier auf der Uerdinger Bank.