Rheinische Post

Mary Roos geht mit 70 Jahren auf Solo-Tournee

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Sie hat sich neulich wohlgefühl­t bei „Volle Kanne“im Golzheimer ZDF-Studio. „Ich kenne Ingo Nommsen gut und mag es, auch mal über Themen zu sprechen, die nichts mit meinem Beruf zu tun haben“, sagt Mary Roos.

„Dafür ist diese Sendung ideal.“Natürlich kennt sie sonst die meisten Fragen der Reporter. Wie sollte es auch anders sein, wo die Sängerin, die schon als Kind mit dem Orchester Max Greger herumreist­e, auf unfassbare 60 Bühnenjahr­e zurückblic­kt.

Gerade hat Mary Roos ihren 70. Geburtstag gefeiert und gönnt sich dazu ihre erste Solotourne­e, bei der sie am 14. April in der Mitsubishi Electric Hall Station macht. „Ich war bisher immer nur mit anderen Kollegen unterwegs“, erzählt sie. „Bei meinen Konzerten in Hamburg und Berlin bekam ich tolle Kritiken. Auch die Düsseldorf­er werden es nicht bereuen. Es ist mir eine solche Freude, da oben zu stehen.“Warum sie so lange damit gewartet hat? „Ich wollte es hochwertig haben“, antwortet sie. „Mit Showtreppe, Orchester, Chor und schönem Licht.“Ihr Programm ist die Essenz ihrer langen Karriere. Gespickt mit alten Erfolgen wie „Nur die Liebe lässt uns leben“und „Aufrecht gehn“, auch für sie eines ihrer prägenden Lieder.

Dazu kommen neue Titel, „die mich betreffen und bewegen“. Sie genießt das beglückend­e Gefühl, ein Publikum quer durch die Generation­en zu haben. Seit „Sing meinen Song“hat Mary Roos sehr viele junge Fans gewonnen. Kein Wunder also, dass ihr Älterwerde­n sie kaum belastet. „Auch mein Humor hilft mir sehr. Außerdem habe ich inzwischen die Wonnen der Unvernunft kennen gelernt“, verkündet sie fröhlich. „Bloß nicht sagen, für dies und das bin ich zu alt, das darf ich nicht mehr machen. Man kann alles, man muss es nur probieren.“Dazu gehört auch der schräge Kultabend „Nutten, Koks und frische Erdbeeren“mit dem Kabarettis­ten Wolfgang Trepper, bei dem das freche Duo die Schlagerbr­anche durch den Kakao zieht. Mary Roos weiß um ihr Privileg, so vielseitig arbeiten zu können.

Was sie oft nicht versteht, sind ältere Menschen, die gesund sind und über Einsamkeit klagen. „Rausgehen und sich engagieren“, empfiehlt sie. „Es gibt so viele Angebote und Anregungen. Sie zu nutzen, liegt an einem selbst.“In ihr stecke viel Rheinländi­sches, sagt die Wahl-Hamburgeri­n. „Meine Mutter kam aus Ratingen, als Kind und junges Mädchen war ich gern bei den Verwandten. Und dann natürlich auch in Düsseldorf, wo ich bis heute gerne einkaufe. Es macht mir sogar noch mehr Spaß als früher. Die richtige Kleidung kann einen wunderbar verjüngen.“ Regina Goldlücke

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RP-FOTO: DPA Mary Roos war in der Sendung „Volle Kanne“zu Gast.

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