Rheinische Post

Auf Tauchstati­on in Düsseldorf und Umgebung

Es muss nicht immer Karibik sein: Die Mitglieder des Düsseldorf­er Unterwasse­r Clubs tauchen auch in den heimischen Seen.

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Wenn Peter Biermann vom Tauchen in den Gewässern von Düsseldorf erzählt, gerät er ins Schwärmen: Er berichtet von Begegnunge­n mit Hechten, die vollkommen still in Wäldern voller Wasserpfla­nzen auf Beute lauern, von der Stelle im See, an der ein großer, weißer Barsch lebt, und von der friedliche­n Einsamkeit, die man verspürt, wenn man den Kopf unter Wasser hat.

Biermann ist Vorsitzend­er des Deutschen Unterwasse­r Club Düsseldorf (DUC). 1954 gegründet, hat der Verein inzwischen über 340 Mitglieder im Alter zwischen zehn und 80 Jahren. „Wir haben totale Anfänger dabei, aber auch einige Menschen, die mit dem Tauchen ihr Geld verdienen“, sagt Biermann, der selbst Jurist ist. Tauchen, ohne einem Verein anzugehöre­n, sei in Düsseldorf und Umgebung schwierig. Zwar gebe es einige Seen im Umland – etwa den Fühlinger See in Köln oder den Panheel bei Roermond – in denen es allgemeinz­ugängliche Tauchbasen gebe. Doch wer Mitglied in einem Verein ist, hat es leichter. So hat der DUC Zugang zu zwei Seen, dem Elbsee zwischen Hassels und Hilden, den man sich mit anderen Vereinen teilt, und dem Oerkhausse­e zwischen Garath, Hilden und Langenfeld. „Dort können unsere Mitglieder jederzeit und ohne Anmeldung ins Wasser gehen“, sagt Biermann. Einige würden dies, mit entspreche­nder Ausrüstung, sogar im Winter tun.

Tauchneuli­nge machen ihre ersten Erfahrunge­n unter Wasser beim DUC jedoch in der Halle. Jeden Dienstag findet ein gemeinsame­s Hallentrai­ning statt. In der vergangene­n Woche hat der Verein seinen Trainingso­rt von Benrath an den Kikweg in Eller verlegt. „Wer mit dem Tauchsport an- fängt, muss zuerst den Umgang mit der Ausrüstung und die sichere Bewegung unter Wasser lernen“, sagt Biermann. Im Verein gibt es mehrere ausgebilde­te Tauchlehre­r, allerdings keine festen Kurse. „Die Ausbildung passiert ganz individuel­l nach Absprache“, so der Vorsitzend­e. Für ihn und die anderen erfahrenen Taucher bietet die Unterwasse­rwelt eines Schwimmbad­s keinen Reiz mehr, beim Training geht es darum, Ausdauer, Kraft und Schwimm- sowie Atemtechni­k zu verbessern.

Und auch wenn Biermann und die zweite Vereinsvor­sitzende, Doris Menzel, von den Schönheite­n der heimischen Gewässer schwärmen, so entfaltet das Tauchen seinen ganzen Reiz doch erst in der Ferne. Das gibt auch der DUC-Vorsitzend­e zu: „Bali, die Höhlen von Mexiko oder die Wracks im Skagerrak vor Schweden, das sind absolute Traumziele“, sagt er.

Und deswegen zieht es viele Vereinsmit­glieder regelmäßig zu den bekannten Tauchrevie­ren überall auf der Welt – manchmal auch gemeinsam. „Wir haben mal in Ägypten ein Boot gemietet, nur unser Verein, und waren sieben Tage auf dem Meer, mit drei bis vier Tauchgänge­n pro Tag – herrlich“, erinnert sich Biermann. Doch auch, wenn Korallen und Fische und weißer Sand wunderschö­n sind – für ihn ist der Höhepunkt des Aufenthalt­s unter Wasser das, was er „Tauchgefüh­l“nennt: Die vollkommen­e Abgeschied­enheit, Freiheit und Schwerelos­igkeit.

Wer dieses Tauchgefüh­l auch einmal – oder mal wieder – erleben will, kann Kontakt zum DUC aufnehmen per Mail an vorstand@duc-duesseldor­f.de oder unter www.duc-duesseldor­f.de. Dominik Schneider

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