Rheinische Post

4. Februar 1932

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Eröffnung der Winterspie­le in Lake Placid

Die Olympische­n Winterspie­le 1928 in Lake Placid standen im Zeichen der gerade überstande­nenWeltwir­tschaftskr­ise. Die Veranstalt­er hatten Einladunge­n an mehr als 60 Nationen geschickt und gehofft, dass mehr Sportler als vier Jahre zuvor in der Schweiz anreisen würden. Doch es kam zu keinem neuen Teilnehmer­rekord. Ein Land nach dem anderen sagte im Vorfeld ab. Am Ende reisten Sportler aus nur 17 Ländern nach Lake Placid, um sich in Sportarten wie Bobfahren, Eisschnell­lauf und Eishockey aneinander zu messen. Am 4. Februar 1932 wurden die Winterspie­le vom späteren US-Präsidente­n Franklin D. Roosevelt eröffnet, der zu dieser Zeit Gouverneur des Staates NewYork war. Auch die Gemeinde Lake Placid – damals mit nur etwas mehr als 4000 Einwohnern – hatte Schwierigk­eiten, die finanziell­en Herausford­erungen zu bewältigen, die durch die Winterspie­le auf sie zukamen. Eine neue Bobbahn konnte nur mit Hilfe privater Financiers realisiert werden. Auch die deutschen Sportler konnten die Reise kaum zahlen. Die Eishockey-Mannschaft fuhr schließlic­h auf Kosten der amerikanis­chen Regierung, damit wenigstens vier Mannschaft­en am Eishockey-Turnier teilnehmen konnten. Es wurden bescheiden­e Spiele. Vier Jahre später kamen deutlich mehr Sportler nach Garmisch-Partenkirc­hen – zu den Spielen, die die Nationalso­zialisten zur Propaganda nutzten.

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TEXT: JENI / FOTO: WIKI

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