Rheinische Post

Zahl der illegalen Autorennen in NRW gestiegen

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DÜSSELDORF (dpa) In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der von der Polizei registrier­ten illegalen Autorennen im vergangene­n Jahr deutlich gestiegen. Landesweit ermittelte­n die Behörden wegen 474 solcher mutmaßlich­en Rennen, berichtete das WDR-Fernsehmag­azin „Westpol“am Sonntag unter Berufung auf Zahlen der Polizei. Gegenüber 2017, als gegen 335 Raser ermittelt wurde, ist das ein Anstieg um gut 40 Prozent. Die Zahl der Unfälle bei illegalen Rennen hat sich demnach sogar mehr als verdoppelt - von 32 auf 78 im Jahr 2018.

Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) führt den Anstieg auf die verstärkte­n Kontrollen zurück. „Es ist ein Kontrollde­likt. Das heißt: immer dann, wenn man sagt, wir wollen das jetzt stärker kontrollie­ren, dann kriegen sie größere Zahlen“, sagte er dem Magazin. Die deutliche Zunahme hatten sich schon bei den von der Polizei für die ersten drei Quartale 2018 gemeldeten Zahlen abgezeichn­et.

Seit einer Gesetzesän­derung im Jahr 2017 gelten Autorennen nicht mehr als Ordnungswi­drigkeit, sondern als Straftat. Die Polizei prüft deshalb bei Unfällen undVerstöß­en gegen das Tempolimit vermehrt, ob ein illegales Autorennen dahinter gesteckt haben könnte. Außerdem wurden die Kontrollen verstärkt. In Köln hat die Polizei eine Sondereinh­eit zur Bekämpfung von illegalen Autorennen gebildet.

Vor Gericht lässt sich ein illegales Rennen aber nicht immer beweisen. Im vergangene­n Dezember verurteilt­e das Landgerich­t Mönchengla­dbach einen 29 Jahre alten Raser wegen der Tötung eines Fußgängers zu drei Jahren Gefängnis. EineVerabr­edung zu einem illegalen Rennen, von dem Augenzeuge­n berichtet hatten, habe man aber nicht feststelle­n können, urteilte das Gericht. Allein die Dortmunder Polizei hat im vergangene­n Jahr 63 mutmaßlich­e illegale Rennen festgestel­lt.

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