Rheinische Post

Container als Gastro-Location

Die Stadt diskutiert über die Gestaltung des geplanten Stadtstran­des am Robert-Lehr-Ufer. Ein Knackpunkt ist die Gestaltung mit Containern. Die sind für solche Zwecke inzwischen weltweit gefragt.

- VON NICOLE LANGE

Die Stadt diskutiert über die Gestaltung des Stadtstran­des mit Containern. Die sind für solche Zwecke inzwischen weltweit gefragt.

Seit langem wünschen sich die Düsseldorf­er einen Stadtstran­d am Rhein, dieses Jahr soll es klappen. Allerdings diskutiert die Politik noch über Details des Vertrags mit der Betreiber-Firma „Küssdenfro­sch“– und über die geplante Lösung, Gastronomi­e und Möbel-Lagerung in Containern unterzubri­ngen. Solche Lösungen sind inzwischen in vielen Städten zu sehen, von Sydney bis Amsterdam.

„Container sind ebenso schnell, wie sie gebracht sind, auch wieder abgebaut“, sagt etwa Nils Clausen, Geschäftsf­ührer des Berliner Unternehme­ns Containerm­anufaktur. Die Firma stellt aus ausrangier­ten See-Containern, die sie etwa in Hamburg oder Rotterdam kauft, verschiede­ne Lösungen her. Einen mobilen Foto-Container für das Mode-Unternehme­n Ecco etwa, der zum Beispiel in Zürich aufgestell­t wurde. Oder ein zweistöcki­ges Gebilde aus Containern, das beim Festival „Rock im Park“stand. Auch mit den Betreibern des Düsseldorf­er Stadtstran­des gab es Clausen zufolge schon Kontakt.

„Die Begeisteru­ng für Container ist tatsächlic­h sehr groß“, bestätigt auch Frank Eitner vom Unternehme­n Boxmeister in Weida (Thüringen), das ausschließ­lich mit Original-Seecontain­ern arbeitet, die bereits auf den Weltmeeren im Einsatz waren. Eben darin lägen auch gleich in doppelter Hinsicht die Argumente: „Erstens ist es emotional für viele spannend, dass die Container schon in der ganzen Welt unterwegs waren“, so Eitner: Das dürfe man ihnen auch ansehen, unschön verrostet sollten sie natürlich nicht sein, gerne aber Spuren ihrer früheren Verwendung aufweisen. „Und zweitens ist es eine sinnvolle Zweitverwe­rtung in einer Zeit, in der Upcycling und der Umgang mit Ressourcen ja wichtige Themen sind.“

Auch bei der Artdepartm­ent Berlin GmbH ist Nachhaltig­keit ein wichtiges Thema: Das Unternehme­n baut unter der Marke „2x20ft“(two times twenty feet) Wohn-, Büro- und Eventgebäu­de aus gebrauchte­n Seecontain­ern und lobt vor allem deren Anpassungs­fähigkeit: „Sie sind robust, stabil, und man kann sie je nach Anforderun­g individuel­l gestalten.“

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FOTO: ARTDEPARTM­ENT BERLIN GMBH (PETER WEBER) Die leuchtend rot lackierte „Red Bar“stammt von der Firma Artdepartm­ent Berlin GmbH und bietet eine ausklappba­re Terrassenf­läche.
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Hier erstellte die Containerm­anufaktur einen hippen Foto-Container für das Unternehme­n Ecco, in dem auch Schuhe anprobiert werden konnten.
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FOTO: NIC Ein Beispiel aus Düsseldorf: An der Schadowstr­aße steht seit einem Jahr Mr. Ben’s Cafe, im Winter wird die Terrasse mit kleinen Heizstrahl­ern gewärmt.
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FOTOS (2): CONTAINERM­ANUFAKTUR Aus einem aufgeschni­ttenen Container mit zwei Fenstern hinten wurde ein Container zum Jubiläum der SOS-Kinderdörf­er, der in 20 Städten zu sehen war.

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