Rheinische Post

Insel Hombroich wird für 15 Millionen Euro saniert

- VON HELGA BITTNER

NEUSS Genau 15,3 Millionen Euro investiert die Stiftung Insel Hombroich in die Sanierung der Museumsins­el in Neuss. Die Mittel setzen sich ausschließ­lich aus Fördersumm­en zusammen: Jeweils 6,5 Millionen kommen vom Bund und vom Land NRW, je 900.000 Euro von der Stadt Neuss und dem Rhein-Kreis, 500.000 Euro hat die Münchner Unternehme­rin Susanne Klatten gespendet.

Das Geld fließt in energetisc­he Gebäudemaß­nahmen und in die barrierefr­eien Umbauten der Wege und Eingänge. Schon seit November vergangene­n Jahres ist das „Labyrinth“, in dem rund 400 Werke ausgestell­t waren, geschlosse­n. Dach, Fenster und Heizung werden dort erneuert, wobei der Geschäftsf­ührer der Stiftung, Frank Boehm, nicht davon ausgeht, damit einen „internatio­nalen Museumssta­ndard“zu erreichen. Die Stiftung will einerseits das Inselkonze­pt „zeitgenöss­isch weiterentw­ickeln“, wie der Vorsitzend­e Oliver Kurse sagt, aber gleichzeit­ig auch der Hombroich-Idee von Gründer Karl-Heinrich Müller unter dem Motto„Kunst par- allel zur Natur“treu bleiben. Daraus wurde ein technische­r Kompromiss entwickelt, der in den Augen von NRW-Kulturmins­terin Isabel Pfeiffer-Poensgen vorbildlic­h ist.

Nach dem „Labyrinth“, mit dessen Wiedereröf­fnung Anfang 2021 gerechnet wird, ist das „12-Räume-Haus“dran. Beide zählen unter den „begehbaren Skulpturen“der Museumsins­el zu den größten Gebäuden und werden daher mit Blick auf die Besucher – 80.000 waren es in 2018 – nacheinand­er saniert. In dieser Zeit werden Ausstellun­gen im ehemaligen Wohn- und Atelierhau­s des 2013 gestorbene­n Malers Gotthard Graubner kuratiert. In der Regel von Künstlern, wie Boehm mitteilte. Das Gebäude wird gerade hergericht­et, die erste Ausstellun­g soll im Frühjahr eröffnet werden.

In den vergangene­n Jahren hatte die Stiftung – auch aus eigenen Mitteln – bereits die „Schnecke“, den Tadeusz-Pavillon und das Kassenhaus zur Museumsins­el saniert. Dafür ist die komplette Verwaltung der Stiftung in ein Gebäude auf der Raketensta­tion umgezogen. Das ehemalige Nato-Gelände gehört seit 1994 zum Kulturraum Hombroich.

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