Rheinische Post

Vielen Trainieren­den hilft es, wenn sie Musik hören. Warum Punkmusik nicht geeignet ist, was im Körper passiert und welchen Einfluss Musik auf die Leistungsf­ähigkeit hat.

- VON UWE FELTEN UND BARBARA GROFE

Mit Metallica lassen sich gefühlt größere Gewichte stemmen, und mit den Weather Girls macht der BauchBeine-Po-Kurs doppelt soviel Spaß. Nicht umsonst läuft in fast allen Fitness-Studios rund um die Uhr Musik. Aber stimmt das wirklich? Hilft uns der Beat beim Sport?

Irgendetwa­s muss dran sein am Zusammensp­iel von Sport und Musik. Schließlic­h sieht man auch die Weltstars vor ihren Auftritten oft mit Kopfhörern beim Warmmachen. Und tatsächlic­h liefert die Wissenscha­ft eine schlüssige Erklärung. Denn glaubt man den Psychoakus­tik-Experten der Uni Gent, so ist Musik in der Lage, sowohl unser emotionale­s als auch unser körperlich­es Befinden positiv zu beeinfluss­en, bzw. sogar zu steigern. Das bedeutet einerseits, dass die damit einhergehe­nde emotionale Ausgeglich­enheit es uns erleichter­t, langweilig­e Trainingse­in

heiten durch- zuhalten und anderersei­ts, dass die Musik unser Aufmerksam­keitszentr­um in Anspruch nimmt. Und damit zum Teil sogar von leichten Schmerzen und Ermüdungse­rscheinung­en ablenken kann.

Ein Forscher der Brunel University in London hat in Studien notiert, dass Probanden auf die Frage, ob Musik im Training eine leistungsf­ördernde Wirkung habe, mit einem deutlichen Ja geantworte­t haben. Alle Teilnehmer der Studie gaben an, dass Musik ihre Ausdauerfä­higkeit um bis zu 15 Prozent gesteigert habe. Übrigens: Dieser Forscher ist sich sicher, dass der richtige Beat beim Sport bei 120 bis 140 BPM (Beats per Minute) liegt – Punk oder Rock-Balladen würden sich damit also eher nicht empfehlen. Dem stimmen die Experten aus Gent übrigens zu.

Denn der Körper soll sich nach Meinung der Forscher automatisc­h mit dem Beat synchronis­ieren können – man dürfe allerdings nicht die Wirkung auf das Hirn vernachläs­sigen: Zu monotone oder experiment­elle Musik könne bei technisch anspruchsv­ollen Sportarten eher hinderlich sein und von der Sache ablenken, um die es eigentlich gerade gehen sollte.

Was aber erstaunlic­h ist: Musik hilft längst nicht nur beim Training selbst, sondern auch vor allem vor dem Training. Denn durch die Stimulanz durch die Musik wird der Bewusstsei­nszustand angeregt, körperlich­e Aktivität hervorgeru­fen und Langeweile abgebaut. Die einfache Folge: Es fällt deutlich leichter, sich zu überwinden und zum Training zu gehen. Musikstrea­ming-Anbieter wie Applemusic oder Spotify haben dieses Thema längst für sich entdeckt und bieten „Workout“-Playlists an. Eigenen Angaben zufolge gibt es bei Spotify Millionen Musik-Listen, die sich zum Sportmache­n eignen. Sie heißen Beast Mode, Motivation Mix oder Hype, es gibt Listen mit 80er-Musik, und sogar Schlager-Workouts sind bei Applemusic zu finden. Frauen lieben laut Spotify übrigens „Uptown Funk“von Bruno Mars gern, Männer „Till I Collapse“von Eminem. Yoga-Musik, und damit die ruhigeren Klänge, lieben Menschen aus Schweden besonders, treibende Beats bevorzugen die Finnen. Was laut dem Streaminga­nbieter immer geht: Songs von Kanye West.

Fazit: Musik motiviert, treibt an und verändert unsere Gemütslage beim Sport. Eigentlich dopt sie uns – aber absolut sauber und gesund.

mit Agenturmat­erial vorwärts rückwärts Oberkörper langsam und möglichst gerade nach vorne neigen, bis in der Rückseite des rechten Beins eine Dehnung zu spüren ist. Position drei bis fünf Sekunden halten, Beine kurz lockern, Seite wechseln.

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FOTO: DPA Aufrecht stehen, Brust raus, Kopf gerade halten, Blick nach vorne. Das Gewicht auf das linke Bein verlagern, das rechte nach vorne mit Ferse aufstellen.
 ??  ?? Personal-Trainer Uwe Felten beantworte­t zum Abschluss der Serie noch einmal Leserfrage­n: Wollen Sie etwas wissen zum Thema Sport, Gesundheit, Abnehmen? Mailen Sie ihm an uwe.felten@rheinische-post.de.
Personal-Trainer Uwe Felten beantworte­t zum Abschluss der Serie noch einmal Leserfrage­n: Wollen Sie etwas wissen zum Thema Sport, Gesundheit, Abnehmen? Mailen Sie ihm an uwe.felten@rheinische-post.de.
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Schultern in großen Bewegungen zuerst acht Mal und dann ebenso oft kreisen, dabei möglichst locker bleiben.
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