Rheinische Post

Nachbarin als „Miststück“beschimpft

Rentnerin in Gerresheim muss 150 Euro als Buße zahlen

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(wuk) Dass sie dauernd „Ruhe“forderte von einer Nachbarin, brachte eine Rentnerin (68) aus Gerresheim wieder vors Amtsgerich­t. Im März 2017 war sie schon verurteilt worden (zu 1400 Euro), weil sie im angebliche­n Kampf um Stille im gemeinsame­n Innenhof laut Geständnis einen faustgroße­n Stein nach der Nachbarin (55) und deren Enkel geworfen hatte.

Gestern war sie wieder angeklagt, weil sie jene Nachbarin im August 2018 als „Miststück“beleidigt habe. Und auch vor Gericht ging die Se- niorin weiter auf die Nachbarin los: „Die und ihr lautes Maulwerk“, zischte sie. „Die macht nur Krach, auch sonntagmor­gens ab acht Uhr! Ich will verdammt sein, so laut schreit die da herum!“Doch beleidigt habe sie die Frau nicht: „Ich hab’ nix gesagt!“Sogar ihr Steinwurf-Geständnis vom ersten Prozess 2017 wollte sie widerrufen. Doch weil dieses Urteil längst rechtkräft­ig ist, ging es diesmal nur um den neuen Vorwurf. Die Nachbarin wiederholt­e als Zeugin ihre Anzeige gegen die Seniorin in allen Details: „Immer, wenn ich in den Garten gehe, geht’s los mit der Schimpfere­i!“Damit vielleicht doch mal Ruhe einkehrt zwischen den Frauen, nahm der Richter der Angeklagte­n einVerspre­chen ab: „Wenn Sie sich künftig mit der Frau vertragen“, solle auf eine weitere Geldstrafe von 1500 Euro verzichtet, das Beleidigun­gsverfahre­n gegen sie sogar eingestell­t werden. Nur 150 Euro als Buße müsse sie trotzdem zahlen. Und die 68-Jährige, die angeblich doch „nix gesagt“hat, versprach das alles sofort, bat nur um Ratenzahlu­ng.

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