Familienaufstellung für den guten Zweck
Zehn Familien haben sich für einen guten Zweck von Fotografin Katharina Mayer porträtieren lassen. Die Einnahmen gehen an Familien in Not. Die Bilder werden nun im Rathaus gezeigt.
Familie – das sind die Menschen, die uns so gut kennen wie keiner sonst auf der Welt. Das kann wunderbar sein – oder ganz schrecklich. In jedem Fall ist es: spannungsreich. Das macht die Fotografien von Katharina Mayer, die aktuell im Rathaus ausgestellt werden, ungemein sehenswert. Dass sie für einen guten Zweck entstanden sind, vergisst man fast vor lauter Staunen über die Familie im holzgetäfelten Prunksaal, die (spöttisch? liebevoll? beides?) auf den Sohn starren, der – von ihnen abgewandt – Blockflöte spielt. Oder über die Geisels (Oberbürgermeister, Ehefrau und fünf Töchter) am Rheinufer.Warum trägt Thomas Geisel keine Schuhe, aber ein Jackett? Die Antwort gab er auf der Vernissage: „Ich trage halt immer Jackett.“
Für die Porträts verzichtete Becher-Schülerin Mayer auf ihr Honorar. 2500 Euro kostete die Produktion des Fotos. Alles, was die Familien darüber hinaus bezahlten (in der Regel noch einmal 2500 Euro), ging an den Verein Vision:Teilen, der unter anderem den Gutenachtbus für Obdachlose und das Projekt „Hallo Nachbar!“gegen Einsamkeit organisiert.
Fotografieren lassen hat sich auch Nina Hellfritz (48) mit ihrer Familie. „Ich war einfach fasziniert von Katharina Mayers Bildern“, sagt sie. „Sie sind so vielschichtig, dass man darin versinken kann – sowohl ästhetisch als auch psychologisch.“Nachdem ihr Vater den zweiten Schlaganfall hatte, sei es der Familie wichtig gewesen, sich fotografieren zu lassen.
Erst Sonntag vor einerWoche entstand das Foto von Thomas Jelitte und seiner Familie. „Wir haben uns dann für dieses Foto entschieden, obwohl Katharina einen anderen Favoriten hatte“, erzählt der 45-jährige Anwalt aus Düsseldorf. „Es passt einfach am Besten zu uns – denn bei uns ist immer Action.“Auf dem Foto rettet Tochter Charlotte Mutter Sandrine vor einem Fußtritt von Sohn Raphael.
Zu sehen sind die Fotos bis zum 21. Februar im Rathaus montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.