Rheinische Post

Ein kleines Sternchen für alle Menschen

Kleine Striche treffen sich in der Mitte: Das ergibt das Sternchen *. Dieses Zeichen findet man auf jeder Tastatur. Nun wurde das * zu einem wichtigen Wort ernannt.

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Liebe Schülerinn­en und Schüler!“So fängt zum Beispiel eine Rede in der Schule meist an. In der Politik wird oft diese Anrede benutzt: „Liebe Mitbürgeri­nnen und Mitbürger!“. So sollen sich weibliche und männliche Zuhörer angesproch­en fühlen. Früher wurde dagegen oft nur von Schülern oder Zuhörern gesprochen.

Doch auch mit der langen Anrede fühlen sich nicht immer alle gemeint. Denn nicht alle Menschen sind eindeutig Mann oder Frau. Dann spricht man von intergesch­lechtlich. Manche wollen auch nicht in Geschlecht­er eingeordne­t werden. Sie sagen: Wir sind anders, wir passen da nicht rein. Wenn die auch gemeint sein sollen, kann die Schulleite­rin stattdesse­n sagen: „Liebe Schüler*innen!“Sie setzt also im Wort ein Sternchen zwischen die männliche Form und die weibliche Endung. An diese Stelle gehört beim Sprechen dann eine ganz kleine Pause. So ein Sternchen nennt man Genderster­nchen. Die Idee dahinter: In der Sprache sollen alle Geschlecht­er gleich behandelt werden. Niemand wird ausgegrenz­t. Jetzt wurde das Genderster­nchen zu einem wichtigen Wort des vergangene­n Jahres ernannt.Einige Leute nutzen auch den Unterstric­h. Also etwa „Teilnehmer_ innen“. Das hat die gleiche Bedeutung wie das Sternchen. Mittlerwei­le nutzen auch einige Behörden das Sternchen. Etwa die Stadt Hannover und Beamte in Berlin. Es gehört aber noch nicht zur amtlichen Rechtschre­ibung. Deswegen sollte man es im Diktat und im Aufsatz lieber nicht verwenden. dpa

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FOTO: DPA Immer mehr Menschen benutzen ein Sternchen in Wörtern.
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