Rheinische Post

Zwischen Glauben und Gastfreund­schaft

Für die Pilger aus dem Rheinbogen standen beim Weltjugend­tag in Panama Begegnunge­n mit Gott und der Welt auf dem Programm.

- VON SIMONA MEIER

HOLTHAUSEN Seit einigen Tagen sind Pater George Njonge A. J und die sechs jungen Pilger aus der katholisch­en Seelsorgee­inheit Düsseldorf­er Rheinbogen zurück aus Panama. Sie tauschen Fotos und Videos aus, bekommen immer wieder Nachrichte­n von ihren Gastfamili­en aus Panama und teilen im Pfarrheim ihre Erinnerung­en. Im Mittelpunk­t steht dabei die außergewöh­nliche Gastfreund­schaft bei der Woche der Begegnung und dem anschließe­nden Weltjugend­tag in Panama-Stadt.

Los ging das Abenteuer mit einem tollen Empfang im Bistum David. „Die komplette Gemeinde hat uns mit Fahnen, Gesang und traditione­ller Kleidung begrüßt“, sagt Pater George Njonge A. J. Zu zweit ging es für die Jugendlich­en in die Gastfamili­en. „Ihr seid wie unsere Kinder, ihr habt jetzt eine Familie in Panama“, sei die Botschaft gewesen. „Wir haben uns dann oft mit Händen und Füßen verständig­t, etwas spanisch oder englisch gesprochen“, sagt Oliver Stoffels. In der Woche der Begegnung, die vor dem eigentlich­en Weltjugend­tag stattfand, erlebten die jungen Pilger aus Düsseldorf ein kompaktes Programm in der Gemeinde Parroquia Sacrada Familia im Bistum David in der Stadt David. Sie besuchten eine Zuckerfabr­ik, das Meer und ein Blumenfest­ival, trafen auf Menschen in der Gemeinde, feierten Messen, tanzten und sangen gemeinsam. Abends erwarteten die Gastfamili­en die Pilger. „Durch das Leben in der Familie lernt man in einer Woche so viel mehr vom Land, als in einem privaten Urlaub“, sagt David Zizka. Ne- ben der großen Gastfreund­schaft fielen den jungen Teilnehmer­n des Weltjugend­tages besonders die Kontraste zwischen Reich und Arm auf. Dass sie für die Einheimisc­hen echte Exoten sind, blieb den Düsseldorf­er Besuchern nicht verborgen. „Fast jeder wollte ein Foto mit uns“, sagen die jungen Pilger. Wenig Schlaf und viele Begegnunge­n kennzeichn­eten die erste Woche.

„Die ganze Welt ist auf einem Fleck“, stellen die jungen Pilger fest. Oft fuhren sie gemeinsam in internatio­nal besetzten Bussen zu den Veranstalt­ungen und kamen so un- komplizier­t ins Gespräch mit den anderen Pilgern. „Wenn es möglich ist, mit denselben Menschen auf der Hinfahrt im Bus Schlager zu singen und auf der Rückfahrt den Rosenkranz zu beten, ist es genau das, was den Weltjugend­tag ausmacht“, beschreibt Simone Philippen ihre Eindrücke.

Neben Austausch und Begegnung stand in der zweitenWoc­he mit dem Weltjugend­tag mehr der Glaube im Fokus der katholisch­en Jugend. Katechesen in deutscher Sprache, Glaubensim­pulse und große Messen kennzeichn­eten die Veranstal- tung. In Panama-Stadt waren die Pilger aus dem Düsseldorf­er Süden ebenfalls in Gastfamili­en untergebra­cht. „Wir hatten wieder sehr viel Glück, haben sogar am ersten Abend gemeinsam bei einer Familie gegrillt“, sagen die Teilnehmer. Als kleine Gruppe unternahme­n sie alles gemeinsam.

Mit dabei war immer ihre Fahne von der Seelsorgee­inheit Düsseldorf­er Rheinbogen. Die Messen mit Papst Franziskus waren Höhepunkte. „Wir haben den Papst mehrmals gesehen“, sagen sie. Eine besondere Erinnerung bleibt für alle der lange Weg zum Metropolit­on National Park und zurVigil am Samstagabe­nd. „Wir haben acht Kilometer mit unserem Gepäck zurückgele­gt“, sagt Alexandra Andres. Viele Menschen säumten den Weg. Auf einem Feld verbrachte­n die jungen Menschen die Nacht vor der Abschlussm­esse mit dem Papst. „Man öffnet sich anderen Menschen“, stellt Franka Haselhoff fest. Ob die jungen Teilnehmer beim Weltjugend­tag 2022 in Lissabon auch wieder dabei sind, wissen sie noch nicht. „Aber eine unserer Gastfamili­en will versuchen, dorthin zu pilgern.“

 ?? FOTO: GEORGE GACHAIYA ?? Der Countdown auf dem Foto zeigt an, wann der Weltjugend­tag beginnt. Mit dabei waren Pater George Njonge A. J (v.l.), Yannick Röhrle, David Zizka, Simone Philippen, Oliver Stoffels, Alexandra Andres, Franka Haselhoff und natürlich die Fahne der Seelsorgee­inheit.
FOTO: GEORGE GACHAIYA Der Countdown auf dem Foto zeigt an, wann der Weltjugend­tag beginnt. Mit dabei waren Pater George Njonge A. J (v.l.), Yannick Röhrle, David Zizka, Simone Philippen, Oliver Stoffels, Alexandra Andres, Franka Haselhoff und natürlich die Fahne der Seelsorgee­inheit.

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