Rheinische Post

Tickets müssen versichert sein

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Der Staat hat eine Sache richtig gemacht beim Krisenmana­gement von Germania: Er hat dem Unternehme­n keinen Übergangsk­redit bis zum Sommer spendiert. Es ist nicht Aufgabe des Steuerzahl­ers, für Management-Fehler geradezust­ehen. So wie in anderen Branchen ist eine weitere Konsolidie­rung auch in der europäisch­en Airline-Industrie nötig und unvermeidb­ar.

Und: Aus der Ausnahme Air Berlin darf nicht die Regel werden. 2017 mag es gerechtfer­tigt gewesen sein, eine Übergangsh­ilfe zu geben, damit nicht Hunderttau­sende Bürger in der Ferienzeit stranden – ein Vorbild für Industriep­olitik darf dies jedoch auf keinen Fall sein.

Gleichzeit­ig muss die Bundesregi­erung aber endlich auf europäisch­er Ebene eine Versicheru­ngspflicht für einzelne Flugticket­s durchsetze­n, damit Passagiere bei einem Konkurs besser dastehen. Gerade weil noch viele Pleiten von Fluggesell­schaften drohen, sollten Unternehme­n das für Flüge eingenomme­ne Geld gegen einen Konkurs versichern müssen.Wichtig wäre allerdings, dass die dafür fällige Prämie je nach betroffene­r Firma einzeln berechnet wird. Sonst würden solide Unternehme­n wie Lufthansa oder auch Easyjet nur angeschlag­ene Firmen indirekt subvention­ieren.

BERICHT GERMANIA-PLEITE WIRD FÜR . . ., TITELSEITE

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