Türken und Griechen wollen Krisen entschärfen
ISTANBUL (dpa) Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras haben nach einem Treffen in Ankara den Ausbau ihrer bislang oft krisenhaften Beziehungen in Aussicht gestellt. „Auch wenn in unseren bilateralen Beziehungen zeitweise unerwünschte Situationen auftreten, so haben wir Möglichkeiten gefunden, sie schnell wiedergutzumachen“, sagte Erdogan. Tsipras sprach von einem „effektiven und ehrlichen Treffen“. Beide Parteien hätten am Dienstag klargemacht, dass sie den „Teufelskreis“der Krisen durchbrechen wollten.
Bei den Gesprächen ging es laut Erdogan auch um die Terrorbekämpfung. Griechenland dürfe kein sicherer Hafen für Terrororganisationen wie PKK und Fetö werden, mahnte er. Mit dieser Bemerkung spielte er auf acht angebliche Mitschuldige an dem Putschversuch von 2016 an, die nach Griechenland geflohen waren. Die Regierung macht für den Putsch die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen verantwortlich, die sie zu Fetö abkürzt. Erdogan verlangt die Auslieferung der acht Militärs.
Offenbar war er damit aber am Dienstag nicht weit gekommen. Tsipras wies darauf hin, dass die griechische Justiz Entscheidungen getroffen habe, die jeder Rechtsstaat respektieren müsse. Drei Soldaten wurde bisher Asyl zugestanden, für die anderen wird es erwartet.