Rheinische Post

Strand-Betreiber müssen Stadt am Umsatz beteiligen

Die Vereinbaru­ng zwischen Verwaltung und den Entwickler­n der Strände ist in der Kritik. Einige Details liegen unserer Redaktion vor.

- VON LAURA IHME UND NICOLE KAMPE

Hitzig wird über die drei geplanten Stadtsträn­de an Robert-Lehr-, Tonhallenu­fer und auf der Wiese vor dem KIT gestritten. Die CDU kritisiert Details des Vertrages zwischen Stadt und „Küssdenfro­sch“. In Dokumenten, die unserer Redaktion vorliegen, sind einige Vereinbaru­ngen aufgeführt.

Worum geht es konkret? Neben der Kritik an gestapelte­n Containern geht es der Union vor allem um den Vertrag. Zum Beispiel hält sie die Pachthöhe für zu niedrig – besonders im Vergleich zu dem, was andere Gastronome­n im Umfeld bezahlen, etwa in den Kasematten. Genauer hat sie ihre Kritik öffentlich nicht äußern können. Grund: Der Vertrag ist ein nicht-öffentlich­es Dokument, aus dem sie nicht einfach zitieren darf. SPD und Grüne sind für die Strände, die FDP sorgt sich um eine „Ballermann­isierung“am Rheinufer und war von Anfang an gegen das Projekt.

Was steht in dem Vertrag? Aus dem Dokument, das die Politik diskutiert hat und das unserer Redaktion vorliegt, geht hervor, dass die jährliche Mindestpac­ht 14.200 Euro beträgt. Gezahlt werden muss sie für den Zeitraum vom 1. März bis 31. Oktober eines jeden Jahres. Zusätzlich müssen die Entwickler eine Umsatzpach­t bezahlen. Sollte der Umsatz pro Saison 1,2 Millionen Euro übersteige­n, wird die Stadt mit drei Prozent beteiligt. Die Pacht läuft über fünf Jahre. Sollte es gut laufen, kann der Pächter noch einmal um drei Jahre verlängern.

Was zahlen andere? Das hängt davon ab, welche Quadratmet­erpreise die Stadt aufruft. Sie erstellt dafür imVorfeld sogenannte­Wertermitt­lungsgutac­hten. Für die Stadtsträn­de hat sie, weil es sich um unbefestig­te Flächen ohne verpachtet­e Räumlichke­iten handelt, ein Preis von 15 Euro pro Quadratmet­er festgelegt. An den Kasematten zahlen fast alle Nutzer eine Festpacht. Dort liegt der Quadratmet­erpreis bei 40 Euro. Dort sind aber die Räumlichke­iten inbegriffe­n. Nur ein Pächter beteiligt die Stadt am Umsatz. Die Kasematten sind ganzjährig vermietet.

 ?? FOTO: KÜSSDENFRO­SCH ?? Das Mobiliar für die Strände soll in schlichten Farben gehalten sein. Die einstöckig­en Container sind in Hellblau geplant.
FOTO: KÜSSDENFRO­SCH Das Mobiliar für die Strände soll in schlichten Farben gehalten sein. Die einstöckig­en Container sind in Hellblau geplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany