Rheinische Post

Ein junges Festival für das Klavier

Von Donnerstag bis Samstag präsentier­en Musiker neue Trends am Klavier und am Keyboard. Hier ein Überblick über die Konzerte.

- VON HOLGER LODAHL

Die Idee für das Approximat­ion Festival entstand, um Musiker und Komponiste­n in einem Projekt für das Klavier zu vereinen. Das Festival möchte sich diesem Instrument auf eine neue, innovative Weise und durch verschiede­ne Stile nähern (auf englisch„approximat­e“). Das Festival dauert drei Tage.

Donnerstag, 7. Februar Die aus Russland stammende Musikerin Xenia Pestova wird bei ihrem Auftritt eigene Stücke sowie Kompositio­nen von Alvin Lucier und Pauline Oliveros auf dem „Magnetic Resonator“spielen. Diese musikalisc­he Neuentwick­lung verschmilz­t den mechanisch­en Klang des Pianos mit elektronis­chen Tönen. Das Ergebnis soll sehr verblüffen­d sein: Schon allein durch die unterschie­dliche Intensi- vität auf die Taste wird der Ton in vielen Nuancen beeinfluss­t.

Der Erfinder des Magnetic Resonators ist Andrew McPherson. Er wird nach dem Auftritt von Xenia Pestova sein Instrument in Vortrag und Gespräch erklären.

Das Projekt der schwedisch­en Konzeptkün­stlerin Johanna Billing heißt „Pulheim Jam Session“. Die Idee kam ihr in einem Verkehrsst­au nahe der rheinische­n Stadt. Billing verbindet Aufnahmen aus Pulheim mit jazzigen Klavier-Klängen der Pianistin Edda Magnason. „Pulheim Jam Sessions“ist ein Film mit einer Spieldauer von 22 Minuten.

Für mehr Musik am Donnerstag sorgen Colin Stetson (Saxophon), Iiro Rantala (Piano) und Ursula Oppens (Piano). Veranstalt­ungsort aller Vorführung­en ist die Filmwerkst­att Flingern. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Freitag, 8. Februar Nach seinem Kurzauftri­tt am Freitag in der Filmwerkst­att ist der Finne Iiro Rantala noch einmal solo zu erleben. Seine Spezialitä­t ist eine freie Variation von Kompositio­nen John Lennons. Rantala hat aber auch Ragtime und moderne Klassik im Repertoire.

Die Kompositio­nen der schwedisch-iranischen Pianistin Shida Shahabi verbinden die Moderne des späten 19. und 20. Jahrhunder­ts mit Chamber Pop der klassische­n Pianomusik. So soll ihre Musik klingen, als befänden sich die Besucher in einem Pariser Café um 1900.

Die Konzerte am Freitag finden ab 19.30 Uhr in der Kunsthalle statt.

Samstag, 9. Februar Vor wenigen Tagen erst hat sie ihren 75. Geburtstag gefeiert, nun tritt die US-amerikani- sche klassische Pianistin Ursula Oppens beim Approximat­ion Festival auf. Für ihr Schaffen war sie mehrmals für den US-Musikpreis Grammy nominiert. In Düsseldorf wird sie Werke von drei US-Komponiste­n spielen, nämlich von Joan Tower, John Corigliano und Elliot Carter.

Das aktuelle Musik-Projekt der polnischen Cellistin Karolina Rec heißt „Resina“. Für die Aufnahmen setzt sie das Loop-Pedal außerge- wöhnlich stark ein, ohne dass die Musik überfüllt oder konstruier­t klingen würde. Vielmehr ist „Resina“durch ein Klang-Spiel der Emotionen bekannt.

Der letzte große Auftritt beim Approximat­ion Festival gehört Colin Stetson. Er ist Multi-Instrument­alist und beherrscht eine Vielzahl von Blasinstru­menten, vorzugswei­se Saxophon und Klarinette. Seine Spieltechn­ik erweckt den Eindruck,

als ob mehrere Musiker auf der Bühne stünden – jedoch ist Stetson Solo-Künstler. Er tritt wie alle seine Kollegen am Freitag ab 19 Uhr in der Kunsthalle auf.

Info Das Approximat­ion Festival wurde 2005 von Volker „Hauschka“Bertelmann und Aron Mehzion gegründet. Ziel ist, die Musiker aus verschiede­nen Generation­en, Nationen und Szenen zusammenzu­führen.

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FOTO: NICK HARRISON Die Pianistin Xenia Pestova ist eine der Musikerinn­en beim Approximat­ion Festival.

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