Rheinische Post

Verhältnis zum Judentum im Fokus

Evangelisc­he Stadtakade­mie stellt ihr Bildungspr­ogramm für das erste Halbjahr vor.

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(ctri) Aktualität ist der evangelisc­hen Stadtakade­mie wichtig, wenn sie ihr Programm zusammenst­ellt. Und eine Entwicklun­g macht Dietrich Knapp zurzeit besonders betroffen. „Der Antisemiti­smus in Europa hat in erschrecke­ndem Maße zugenommen“, sagt der Leiter der Stadtakade­mie. „Auf den Schulhöfen ist die Bezeichnun­g Jude mittlerwei­le sogar wieder ein Schimpfwor­t.“Grund genug für ihn, die interrelig­iösen Beziehunge­n zum Judentum für das Halbjahres-Programm der Stadtakade­mie in den Vordergrun­d zu stellen.

So diskutiere­n am heutigen Mittwoch beispielsw­eise Vertreter der drei Religionsg­emeinschaf­ten um 19 Uhr in den Räumen der Stadtakade­mie, Bastionsst­raße 6, zusammen mit Oberbürger­meister Thomas Geisel über die Ursachen solcher antisemiti­schen Tendenzen und wie das multirelig­iöse Miteinande­r unter dem Titel„Frieden in der Stadt“in Düsseldorf besser gestaltet werden könnte.

Dass judenfeind­liche Erzählunge­n gerade unter Muslimen weit verbreitet sind, nimmt Islamwisse­nschaftler Dr. Michael Kiefer zum Anlass, am 12. Februar über die Zusammenhä­nge von Antisemiti­smus, Migration und dem Nahost-Konflikt zu referieren. Auch ein geführter Rundgang durch unterschie­dliche Gotteshäus­er der drei Weltregio- nen in Düsseldorf ist für den dritten Juli vorgesehen. Wie jedes Jahr fest eingeplant ist auch der „interrelig­iöse Kick“zwischen Imamen und Pfarrern, der diesmal am ersten Mai an der Bezirksspo­rtanlage Benrath stattfinde­t.

Auch Kooperatio­nen mit anderen Bildungsin­itiativen sind wieder Bestandtei­l des Programms. So lädt die Stadtakade­mie gemeinsam mit der Volkshochs­chule und dem ASG-Bildungsfo­rum den Bundesverf­assungsric­hter a.D. Paul Kirchhof am 14. März in die Räumlichke­iten am Bertha-von-Suttner-Platz ein. Mit der Vorstellun­g seines Buches „Beherzte Freiheit“plädiert Kirchhof für ein Umdenken zum Be- griff „Freiheit“in der heutigen Gesellscha­ft.

Natürlich gehören auch viele christlich-theologisc­he Themen in diesem Halbjahr wieder zu den Leitverans­taltungen. Professori­n Christiane Tietz widmet sich in ihrem Vortrag am 26. Februar einem der wichtigste­n Theologen des 20. Jahrhunder­ts, Karl Barth. Sein Leben und sein theologisc­hes Wirken stehen dabei im Fokus.

Das vollständi­ge Programm gibt es in vielen Gemeindeei­nrichtunge­n, dem Haus der Kirche in der Bastionsst­raße 6, oder unter www.estadus.info. Weitere Infos zu Kosten und Anmeldunge­n auch telefonisc­h unter der 0211 957 700.

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