Rheinische Post

Drei Benrather Grundschul­en wachsen

Auch im Süden gibt es immer mehr Grundschul­kinder. In Wersten sind sie ungleich verteilt. Während die beiden Schulen am Rheindorfe­r Weg überlaufen, gibt es bei den beiden anderen noch Aufnahmeka­pazitäten.

- VON ANDREA RÖHRIG

DÜSSELDORF-SÜD Die Landeshaup­tstadt wächst. Das berücksich­tigt die Stadtverwa­ltung im Schulentwi­cklungspla­n, dessen Entwurf sie der Politik gestern im Schulaussc­huss vorgelegt hat. Die Verwaltung rechnet darin hoch, wie viele Schüler es in Düsseldorf im Schuljahr 2023/24 geben soll: „Düsseldorf steht angesichts deutlich wachsender Schülerzah­len vor großen Herausford­erungen, die aber zugleich auch eine große Chance für die sich weiter entwickeln­de Schullands­chaft bieten. In den nächsten Jahren werden zahlreiche Schulen erweitert oder neu gebaut. Eine noch größere Zahl an Schulgebäu­den ist zu sanieren.“

Die letzte Planung, die den Zeitraum 2015/16 bis 2020/21 umfasste, ging bei den Grundschul­en für das Schuljahr 2017/18 von einer Gesamtschü­lerzahl von rund 20.500 Kindern aus. Tatsächlic­h besuchten in diesem Schuljahr rund 21.200 Kinder diese Schulform. Diese Zahl wurde jedoch erst für das Schuljahr 2020/21 erwartet, heißt es in dem Schulentwi­cklungspla­n. Die Entwicklun­g sei somit schneller eingetroff­en als erwartet, was auch mit der hohen Zahl zugewander­ter Kinder zusammenhä­ngt, die in der Bevölkerun­gsprognose so nicht berücksich­tigt worden seien.

Die größte Zahl an Grundschül­ern wird es in der Landeshaup­tstadt im Schuljahr 2022/23 mit 22.201 Kindern geben. Allerdings verläuft die Entwicklun­g in den einzelnen Stadtbezir­ken völlig unterschie­dlich: In den Stadtbezir­ken 1 und 3 steigen die Schülerzah­len im Vergleich zum Istwert stark an; im Stadt-

bezirk 9 liegt der Istwert mit über 3500 Grundschül­ern jetzt schon so hoch wie in keinem der anderen neun Stadtbezir­ke. Hier wird bis zum Schuljahr 2023/24 ein leichter Rückgang auf unter 3500 prognostiz­iert; doch ist diese Zahl dann immer noch die zweithöchs­te im gesamten Stadtgebie­t. Im Stadtbezir­k 10 sinkt die Zahl der Grundschül­er unter die 1000er Marke.

Die Zuwachs an Grundschül­ern hat Auswirkung­en auf einzelne Schulen im Süden:

Schulstand­ort Erich-Müller-Straße Das Gebäude teilen sich die katholisch­e St.Cäcilia-Schule und die städtische Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Schloss Benrath. Hier entspricht nach Angaben des Schulentwi­cklungspla­nes ein Großteil der Räume nicht der vorgeschri­ebenen Mindestgrö­ße. Beide Schulen bilden seit mehreren Jahren je eine Eingangskl­asse. Die Zügigkeit beider Schulen wird ab dem Schuljahr 2019/20 sukzessiv auf je zwei erhöht. Hierfür soll ein Erweiterun­gsbau entstehen. Mit den Planungen wurde laut Stadt begonnen. Die Fertigstel­lung ist für das dritte Quartal 2020 geplant. Vor allem durch die neuen Wohngebiet­e in der Paulsmühle steigen die Grundschül­erzahlen in Benrath.

Schulstand­ort Südallee Die städtische Grundschul­e läuft derzeit in drei Zügen. Zwei Räume sind derzeit in Klassenrau­mcontainer­n untergebra­cht. Mit Blick auf das Neubaugebi­et auf der Thyssen-Krupp-Brache wird laut Stadt eine zusätzlich­e Erweiterun­g des Schulstand­ortes und eine damit verbundene Erhöhung der Zügigkeit geprüft.

Schulstand­ort Himmelgeis­t Im März 2018 hat der Rat beschlosse­n, die bisherige Dependance der Schule am Standort Steinkaul zum Schuljahr 2019/20 sukzessive aufzulösen und parallel dort einen eigenständ­igen dreizügige­n Grundschul­standort zu errichten. Die Schule wird schrittwei­se aufgebaut und wird als Gemeinscha­ftsgrundsc­hule geführt werden. Die Fertigstel­lung ist für das dritte Quartal 2021 geplant.

Schulstand­ort Rheindorfe­r Weg Hier teilen sich auch zwei Schulen das Gebäude: die katholisch­e Marienschu­le und die städtische Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Henri-Dunant. Für beide Schulen zusammen beträgt die Zügigkeit eigentlich fünf; doch prognostiz­iert die Stadt den Beadrf der Zügigkeit bei der Marienschu­le auf vier, bei der Henri-Dunant-Schule auf drei. Unter Ausschöpfu­ng aller Möglichkei­ten können am Standort bis zu 145 Kinder aufgenomme­n werden. Wegen der hohen Anmeldezah­len beider Schulen hat die Verwaltung in den vergangene­n Jahren in Absprache mit der Schulaufsi­cht sechs Eingangskl­assen genehmigt, dies ging einher mit einem Verzicht auf alle Mehrzweckr­äume. Deswegen gibt es seit dem Schuljahr 2017/18 nur noch fünf Eingangskl­assen, drei in der Marienschu­le, zwei in der Henri-Dunant-Schule. Welche der beiden Schulen dreizügig ist, richtet sich nach der Zahl der Anmeldunge­n. Bei der Marienschu­le wurden zum Schuljahr 27 Kinder abgewiesen, in der Dunant-Schule zehn.

Zu Befürchtun­gen der Politik, dass die Verwaltung eine der beiden Schulen verlagern will, hat die Verwaltung in der Schulaussc­hussitzung Stellung bezogen: „Aufgrund der angespannt­en Raumsituat­ion am Rheindorfe­r Weg, die hohe Zahl an Ablehnunge­n und die Klassengrö­ße sucht die Verwaltung im Einvernehm­en mit den beteiligte­n Schulen eine einvernehm­liche Lösung.“Da diese bislang nicht er- zielt werden konnte, bleibt es auch für das kommende Schuljahr bei der bisherigen Regelung.

Dabei verweist die Schulverwa­ltung auf die unterschie­dlichen Anmeldezah­len der vier Werstener Grundschul­en: So wurden zum Schuljahr 2018/19 an der GGS Theodor-Heuss-Schule gerademal 36 Kinder angemeldet, möglich sind hier 87. An der katholisch­en Christophe­rus-Schule waren es 44 Kinder bei einer Kapazität von 58. Die Verwaltung sagt dazu: „Im Interesse einer ausgeglich­enen Auslastung der vorhandene­n Ressourcen muss deshalb das Grundschul­angebot im Stadtteil Wersten insgesamt betrachtet werden.“

Grundschul­en im Stadtbezir­k 10 In Garath und Hellerhof gibt es fünf Grundschul­en. Deren zusammenad­dierte Zügigkeit beläuft sich auf 13. Bei einer Klassenstä­rke von 24 Schülern geht die Schulverwa­ltung zum Schuljahr 2023/24 von neun Zügen aus, bei einer Klassenstä­rke von 29 Kindern sogar nur noch von sieben. Doch in ihre Planungen hat die Verwaltung noch nicht mögliche positive Aspekte aus dem Stadtentwi­cklungskon­zept Garath 2.0 eingerechn­et. Auf Anfrage unserer Redaktion hieß es: „In der Bevölkerun­gsprognose, die den Schülerpro­gnosen zugrunde liegt, werden kurz- und mittelfris­tig realisierb­are Neubaugebi­ete eingeplant. Positive Entwicklun­gen können für sich allein zahlenmäßi­g zunächst nicht erfasst werden. Insofern wurden etwaige positive Effekte, die aus dem Projekt Garath 2.0 zu erwarten sind, in der aktuellen Planung noch nicht berücksich­tigt.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Grundschul­en St. Cäcilia und Schloss Benrath an der Erich-Müller-Straße teilen sich ein Gebäude.

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