Sie hat alle im Blick
Seniorenreferentin Gabriela Jaik will älteren Menschen aus der Einsamkeit helfen.
GERRESHEIM Vorstellen muss sich Gabriela Jaik eigentlich nicht mehr, denn bereits seit vergangenem August ist die 59-Jährige als Seniorenreferentin der Kirchengemeinde St. Margareta tätig. Sie hat bereits zahlreiche Kontakte zu älteren, hilfsbedürftigen Menschen aufgebaut und sich mit anderen Institutionen wie Caritas oder Diakonie, die in der Seniorenarbeit tätig sind, vernetzt. „Sie hat hier gut Fuß gefasst“, freut sich Monsignore Oliver Boss, seit anderthalb Jahren leitender Pfarrer an St. Margareta, „und sie hat einen Blick auf die ganze Gemeinde, nicht nur auf die Situation älterer Menschen in Gerresheim, sondern auch in den umliegenden Stadtteilen“.
Entsprechend groß ist der Aktionsradius von Gabriela Jaik. „In direktem Kontakt verschafft sie sich einen Eindruck von der individuellen Lebenssituation der Menschen und kann dann gezielt Hilfen an- bieten“, erklärt Boss. „Bei den Menschen sehe ich anhand von Fotos, ob es erwachsene Kinder gibt, die ich ansprechen könnte, oder ich lese am Zustand derWohnung den Grad der Vereinsamung ab“, sagt Jaik, die derzeit zwei Besuchstermine in der Woche wahrnimmt, Tendenz steigend. Sie setzt auch auf Hinweise von Nachbarn oder auch Ärzten. Ein Problem sei auch die finanzielle Situation vieler älterer Menschen. „Nicht jeder hat finanziell die Möglichkeit, sich täglich in seinem Lieblingscafé bei einem großen Eisbecher zu treffen, wir müssen Alternativen anbieten“, sagt Jaik, die in derVereinsamung ein großes Problem vieler älterer Menschen sieht. Eine Anlaufstelle für Kontakte, die zugleich der Nachhaltigkeit dient, ist das Repaircafé, das monatlich im Kaminzimmer des Stiftsgebäudes von St. Margareta öffnet. Der nächste Termin ist der 13. Februar, zwischen 14.30 und 18 Uhr. Für das Café werden noch aktive Freiwillige gesucht, die dieses Projekt unterstützen.
Die Finanzierung der Referentenstelle hat für vier Jahre die Bürgerstiftung Gerricus übernommen. „Die Unterstützung von Senioren zählt zu den vier Schwerpunkten der Stiftung und wir haben uns für vier Jahre entschieden, weil nur eine längerfristige Arbeit Sinn macht“, sagt Michael Brockerhoff, der Vorstandsvorsitzende von Gerricus. Um auf ihre Arbeit zusätzlich aufmerksam zu machen, wirbt die Seniorenreferentin auch mit dem Flyer „Im Leben bleiben“. Dieser wendet sich einerseits an Hilfsbedürftige, andererseits aber auch an Menschen, die sich gern in der Senioren- und Nachbarschaftsarbeit engagieren wollen.