Venezuelas Militär blockiert Hilfslieferungen
CÚCUTA (ap/dpa) Im Machtkampf in Venezuela droht der Streit um humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung zu eskalieren: Das venezolanische Militär blockierte eine Grenzbrücke zu Kolumbien, um Lieferungen zu unterbinden. Eine Autobrücke nahe der Grenzstadt Cúcuta sei mit einem Tankwagen, zwei Großcontainern und behelfsmäßigen Zäunen gesperrt worden, teilten kolumbianische Behördenvertreter mit. US-Außenminister Mike Pompeo rief die Regierung von Präsident Nicolás Maduro zur Aufhebung der Blockade auf.
Venezuelas Oppositionsführer Juan Guaidó hat sich Ende Januar zum Interimsstaatschef erklärt. Den Machtanspruch begründete er mit dem Argument, dass Maduros Wiederwahl im vergangenen Jahr eine Farce und das höchste Staatsamt daher vakant sei. Fast 40 Staaten unterstützen mittlerweile Guaidó. Maduro lehnt einen Abgang vehement ab und betrachtet seinen Widersacher als Marionette der USA, die Venezuela unterwerfen und sich dessen Ölreichtums bemächtigen wollten.
Die Blockade sei eine „absurde Reaktion eines Regimes, das sich nicht für die Bürger interessiert“, sagte Guaidó laut Berichten der Tageszeitung „El Nacional“. Zugleich bat er den Papst um Hilfe in der Krise seines Landes. Franziskus könne Venezuela helfen, die „gesetzwidrige Machtübernahme“zu beenden.