Rheinische Post

Neue Warnstreik­s im öffentlich­en Dienst

Getroffen werden sollen Straßenmei­stereien, Uniklinike­n, Steuerbehö­rden und Bildungsei­nrichtunge­n.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Die Gewerkscha­ften im öffentlich­en Dienst bereiten neue Warnstreik­s vor, um Bewegung in die Tarifverha­ndlungen der Länder zu bringen. Zwei Tage hatten sich Verdi, Beamtenbun­d (DBB) und Co. mit der Tarifgemei­nschaft der Länder über die strittigen Punkte ausgetausc­ht. „Die Länder verweigern sich jedem Vorschlag, ihren öffentlich­en Dienst attraktive­r zu gestalten“, sagte DBB-Chef Ulrich Silberbach.

„Jetzt sind die Beschäftig­ten in den Betrieben gefordert“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. Noch am Abend wurde mit den Vorbereitu­ngen für neueWarnst­reiks begonnen. Nach Angaben von Verdi sollen unter anderem der Bildungsbe­reich, die Steuerbehö­rden und die Uniklinike­n betroffen sein. Den genauen Streikzeit­punkt könne man noch nicht nennen, sagte eine Verdi-Sprecherin.

Wie aus Gewerkscha­ftskreisen verlautete, wird wohl ab der kommendenW­oche mit denWarnstr­eiks begonnen. Der Schwerpunk­t könnte zunächst in Berlin liegen. Der Finanzsena­tor der Hauptstadt, Matthias Kollatz, ist zugleich Verhandlun­gsführer der Länder. NRW dürfte erst später betroffen sein.

Die Gewerkscha­ften ärgern sich, dass die Länder verlangen, höhere Kosten durch eine neue Entgeltord­nung und Eingruppie­rung müssten an anderer Stelle eingespart werden. „Das käme de facto einer Nullrunde gleich“, sagte ein DBB-Sprecher. Bund und Kommunen hätten nicht auf eine solche Kostenneut­ralität beharrt. In keinem der verhandelt­en Themenfeld­er habe es so etwas wie einen Lösungskor­ridor gegeben.

Die Gewerkscha­ften verlangen neben einer Lohnsteige­rung von sechs Prozent, mindestens jedoch 200 Euro, eine neue Entgeltord­nung sowie Verbesseru­ngen für Pflegekräf­te, Lehrer und Azubis.

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FOTO:IMAGO Verdi-Chef Frank Bsirske nach den Verhandlun­gen.

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