Rheinische Post

Mal nicht nach Schema F

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Nachdem sich die Ex-Staatsanwä­ltin Karin Lossow (Katrin Sass) im vergangene­n Fall mit dem Tod ihrer Tochter, der Hauptkommi­ssarin Julia Thiel, konfrontie­rt sah, setzte mit

„Geistersch­iff – Der Usedom-Kri

mi“(Vortag, 20.15 Uhr, ARD) der Alltag wieder ein. Doch der Verlust schien allgegenwä­rtig und lag wie ein dichter Nebel über der Folge. Dieses Mal galt es, die Umstände um einen missglückt­en Raubüberfa­ll und der entwendete­n Beute aufzukläre­n. Durchaus überrasche­nd für einen Kriminalfa­ll war, dass die Story nicht nach dem genretypis­chen Schema F verlief, sprich: Mord, Mördersuch­e, Showdown, Ende. Anderersei­ts ließen dies und das private Treiben der Ermittler um Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) einen dann und wann den Faden verlieren. Auch die großartige Kulisse Usedoms wurde in dieser Episode nur an sehr wenigen Stellen in die Handlung mit eingebaut. Trotzdem konnte man der undurchsic­htigen Story auch viel Gutes abgewinnen. Aufgrund der betrübten und phasenweis­e direkten Art von Karin Lossow, der Entwicklun­g des Falls und letztendli­ch einer Auflösung, mit der man absolut nicht rechnen konnte, wechselten sich Spannungs- und Überraschu­ngsmomente ab. Das sorgte dafür, dass das Publikum zwar spät, aber am Ende doch im Bilde war was die Handlungen und die dafür verantwort­lichen Motive anging. Das Gespräch zwischen Lossow und Norgaard zum Folgenende ließ bereits eine Vermutung aufkommen, worum es im nächsten „Usedom-Krimi“gehen könnte. Denn die Ermittleri­n ist auf der Suche nach ihrer Mutter und Lossow, die sich nicht vom Recherchie­ren abbringen lässt, könnte dabei helfen.

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