Ceconomy stoppt Umsatzschwund – Aktie steigt um 20 Prozent
DÜSSELDORF (rtr) Die kriselnde Elektronikhandelskette Ceconomy hat im wichtigen Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres den Abwärtstrend beim Umsatz gestoppt. Anders als im Vorjahr musste die Holding mit den Töchtern Media Markt und Saturn bei den Rabattschlachten um den Black Friday keine Federn lassen. Zudem verhalf ihr ein Plus im im Online-Geschäft zu einer Umsatzsteigerung von rund 1,7 Prozent auf fast 6,9 Milliarden Euro, wie Ceconomy am Freitag mitteilte.
Beim Gewinn mussten die Düsseldorfer indes erneut einen Rückgang verkraften – doch resultierte dieser vor allem aus hohen Abfindungen für den Austausch von weiten Teilen des Top-Managements im vergangenen Jahr. Rund 34 Millionen Euro flossen an 16 geschasste Manager. „Wir hatten ein solides erstes Quartal“, bilanzierte Interims-Finanzchef Bernhard Düttmann. Die Zahlen seien besser ausgefallen als befürchtet, urteilten Baader-Analysten. Die Anleger griffen zu: Der Kurs der Ceconomy-Aktie stieg zeitweise um mehr als 20 Prozent und war mit Abstand größter Gewinner im Kleinwerteindex S-Dax.
Das Weihnachtsgeschäft könnte der neuen Führungsspitze bei Ceconomy Rückenwind geben. Jörn Werner, der früher eine Elektronikhandels- sowie eine Werktstattkette geführt hatte, soll die Holding ab März als neuer Vorstandsvorsitzender wieder in die Spur bringen. Karin Sonnenmoser, zuvor beim österreichischen Leuchtenhersteller Zumtobel tätig, wird dann neue Finanzchefin des Unternehmens. Die alte Führungsspitze um Vorstandschef Pieter Haas hatte im vergangenen Jahr nach mehreren Gewinnwar- nungen den Rückzug angetreten. Abfindungen für die ehemaligen Vorstände seien der größte Posten im 34-Millionen-Euro-Paket, sagte Interimsmanager Düttmann am Freitag.
Auf den neuen Konzernchef kommt nun viel Arbeit zu. Die Holding sei zu komplex aufgestellt, hatten Analysten immer wieder moniert. Ein neues Management müsse dies ändern, Media Markt und Sa- turn zentralisierter aufstellen und Kosten einsparen. Düttmann kündigte bereits ein neues Umbau-Programm an, bis zum 21. Mai soll es stehen. Dann legt Ceconomy Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 (bis Ende September) vor. Unter anderem solle die Logistik stärker zentralisiert werden, kündigte Düttmann bereits an. Dadurch sollen die Kosten sinken.