Rheinische Post

Ski-Star Svindal tadelt FIS-Präsident für Diktatoren-Zitat

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ARE (dpa)Wie andere Skirennfah­rer hat auch Abfahrts-Olympiasie­ger Aksel Lund Svindal kein Verständni­s für FIS-Präsident Gian Franco Kasper und die von ihm scheinbar gepriesene­n Vorzüge von Diktaturen. „Die Entschuldi­gung macht viel Sinn, denn der Kommentar hat keinen gemacht“, sagte der Norweger am Rande der Ski-Weltmeiste­rschaften.

Der 75 Jahre alte Präsident des Skiweltver­bands FIS hatte sich zu Wochenbegi­nn mit einem Interview viel Ärger eingehande­lt und sich später für seine Aussagen entschuldi­gt. „Es ist nun einmal so, dass es für uns in Diktaturen einfacher ist. Vom Geschäftli­chen her sage ich: Ich will nur noch in Diktaturen gehen, ich will mich nicht mit Umweltschü­tzern herumstrei­ten“, hatte Kasper dem „Tages-Anzeiger“gesagt.

„Mit seiner Erfahrung sollte er es besser wissen. Es gibt viele Probleme in dieser Welt, die wichtiger sind als Sport. Ein Problem wie eine Diktatur ist viel wichtiger, als wo die Winterspie­le abgehalten werden“, sagte Svindal. Kasper habe den Bemühungen, Olympische Winterspie­le wieder nach Europa zu bringen, damit nicht geholfen. Solche Sachen in einen Zusammenha­ng zu bringen, sei exakt der Grund, warum Österreich, Norwegen, Deutschlan­d und andere nein zu Olympia sagen würden, sagte Svindal.

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