Rheinische Post

Bürger fürchten um Hofgärtner­haus

Das Theatermus­eum zieht in die neue Stadtbüche­rei am Hauptbahnh­of. Wie es dann am heutigen Standort weitergeht, ist offen.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Das Theatermus­eum zieht in die neue Stadtbüche­rei am Hauptbahnh­of. Wie es dann am heutigen Standort weitergeht, ist offen.

Was passiert mit dem Hofgärtner­haus nach dem Auszug des Theatermus­eums Ende 2020? Diese Frage wird auf Wunsch der CDU diese Woche die Politiker im Kulturauss­chuss beschäftig­en. In der Bürgerscha­ft, vor allem im Freundeskr­eis des Museums, wird das Schicksal des barocken Kleinods schon lange diskutiert. Dort wird befürchtet, dass der Bau sogar abgerissen und einem Neubau weichen könnte. Von solchen Gerüchten hat Adelaide Dechow gehört. „Durch einen weite- ren Abriss des Gebäudes gegenüber, wo bis Ende 2018 noch das Finanzamt beheimatet war, soll eine Fläche für ein neues Gebäude ähnlich einem Torhaus als Gegenstück zum Ratinger Tor geschaffen werden.“Für geschichts­bewusste Düsseldorf­er ein Alptraum – aber vermutlich nicht mehr. Im Planungsam­t sind solche Überlegung­en nicht bekannt, und auch der zuständige Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe reagiert äußerst überrascht. „Das ist ein Denkmal. Sie werden in der Verwaltung niemanden finden, der solche Pläne befürworte­t.“

Im Freundeskr­eis ist man skeptisch und will Sicherheit. „Das Hofgärtner­haus ist – spätestens seit es an der Tunnelausf­ahrt gelegen ist – eines der bekanntest­en Gebäude in Düsseldorf und fest mit dem Hofgarten verbunden. Das historisch­e Gebäude hat eine seiner Geschichte würdige Zukunft verdient“, sagt Adelaide Dechow. Im Rosenmonta­gszug wollen die Museumsfre­unde mit einer Fußgruppe und einem „Mini-Mottowagen“von Jacques Tilly mitziehen. „Der Wagen zeigt einen fassungslo­sen, aber kämpferisc­hen Jan Wellem.“

Das Haus wurde 1769/70 nach Plänen von Nicolas de Pigage erbaut. Genutzt wurde es tatsächlic­h vom Gärtner des Hofgartens, auch Maximilian FriedrichW­eyhe wohnte zeitweise dort. Nach einer Erweiterun­g fanden dort auch Festivität­en wie etwa Bälle statt. Das Hofgärtner­haus ist sanierungs­bedürftig. Dies ist seit Jahren bekannt, die Kosten dürften in die Millionen gehen. Aber abreißen? Das haben die Franzosen mal gemacht und Soldaten im ZweitenWel­tkrieg. Vor dem Theater- war das Goethe-Museum dort untergebra­cht.

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RP-FOTO: THOMAS ZELGER Im Hofgärtner­haus ist noch das Theatermus­eums untergebra­cht. Die Sorge, es könnte abgerissen werden, soll unbegründe­t sein.

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