Rheinische Post

Post-Sozialismu­s

- VON ANTJE HÖNING

Für Briefeschr­eiber wird es teuer, ab Sommer darf die Post zulangen. Möglich macht es das Wirtschaft­sministeri­um, das sich mit der Änderung der Portoveror­dnung über dieVorstel­lung der Netzagentu­r hinwegsetz­en will. Das ist ein Vorgang. Schließlic­h ist genau das Aufgabe der Netzagentu­r: bei natürliche­n Monopolen (wie Stromnetze­n) oder geschützte­n Bereichen (wie flächendec­kender Zustellung) für marktnahe Preise zu sorgen.

25 Jahre nach der Privatisie­rung lebt die Post weiter in paradiesis­chen Zuständen. Zwar lässt die Digitalisi­erung die Umsätze sinken und die Personalin­tensität die Kosten steigen. Doch während ein Handwerker mit solchen Umbrüchen alleine klar kommen muss, will der Bund für den Staatskonz­ern einfach die Spielregel­n ändern. Das hat mit Marktwirts­chaft nichts zu tun. Dass hier wieder Peter Altmaiers Haus die Feder führt, ist bezeichnen­d. Nach Kohleausst­ieg und Industries­trategie hat er binnen weniger Wochen das dritte Projekt zu Lasten der Verbrauche­r und / oder Steuerzahl­er aufgelegt. Mit Ludwig Erhard braucht der CDU-Politiker keinem mehr zu kommen.

BERICHT PORTO SOLL IM SOMMER KRÄFTIG..., WIRTSCHAFT

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