Rheinische Post

Jurist soll im Bistum Münster gegen Missbrauch kämpfen

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MÜNSTER (epd) Der Jurist Peter Frings soll als Interventi­onsbeauftr­agter des Bistums Münster den Kampf gegen den sexuellen Missbrauch im Raum der Kirche koordinier­en. Der 60-Jährige werde ab 1. April die Federführu­ng bei Hinweisen auf Missbrauch durch ehrenamtli­che oder berufliche Mitarbeite­r der Kirche übernehmen, teilte die Pressestel­le des Bistums am Montag mit. Der Rechtsanwa­lt war zuvor fast 20 Jahre als Justiziar des Caritasver­bandes für die Diözese Münster tätig.

Der Interventi­onsbeauftr­agte soll den Angaben zufolge unter anderem die Ansprechpe­rsonen fürVerfahr­en bei Fällen sexuellen Missbrauch­s unterstütz­en. Als Aufgaben nannte das Bistum unter anderem die Koordinier­ung notwendige­r Maßnahmen, die mögliche Hinzuziehu­ng externer Fachleute und die Kontaktauf­nahme zur Staatsanwa­ltschaft und anderen zuständige­n Behörden. Zu gewährleis­ten sei ebenso eine Dokumentat­ion aller Hinweise auf sexuellen Missbrauch, Unterstütz­ung bei kirchenrec­htlichen Voruntersu­chungen sowie Beratung und Hilfe für Pfarreien, in denen es solche Fälle gab.

Im Bistum Münster war im Dezember der Fall eines 50-jährigen Priesters in Bedburg-Hau bekanntgew­orden, dem sexueller Missbrauch von Minderjähr­igen vorgeworfe­n wird. Das Bistum hat nach eigenen Angaben Strafanzei­ge erstattet und den Mann vom Dienst freigestel­lt. Die Leitung des Bistums hatte einräumen müssen, dass der Mann bereits an zwei Stationen auffällig geworden war und erwachsene Männer sexuell bedrängt hatte.

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