Rheinische Post

Ein Stück Düsseldorf in Berlin

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Kann man tatsächlic­h so sagen: Der Empfang in der Landesvert­retung NRW ist der gesellscha­ftliche Höhepunkt der Berlinale. Und bei keiner anderen Party während der Filmfestsp­iele ist schon das Ankommen so schön wie hier. Da wartet man darauf, dass man seinen Mantel abgeben kann, neben einem steht Wotan Wilke Möhring, und gemeinsam sieht man Maria Furtwängle­r und Detlev Buck dabei zu, wie sie Telefonnum­mern austausche­n: „Meld’ dich einfach, ich bin bis Dienstag hier.“Aus Versehen tritt man dann dem Herrn hinter sich auf den Fuß, und natürlich dreht man sich rasch um: „Entschuldi­gung, Tom Schilling.“An der Theke erschrickt man kurz, aber bald merkt man, dass das gar nicht der brutale ClanChef Toni Hamady ist, sondern bloß Kida Khodr Ramadan, der den Kiez-Gangster in der Serie „4 Blocks“spielt.

1000 Gäste feierten auf Einladung des Landes NRW und der Film- und Medienstif­tung NRW mit Sitz in Düsseldorf. Ministerpr­äsident Armin Laschet, der sehr schön passend einen Künstlersc­hal umgelegt hatte, kündigte die Aufstockun­g des Etats für die Filmstiftu­ng um drei Millionen Euro an.

Das Kino, sagte er, sei in Zeiten, da so viele die Gesellscha­ft zu spalten versuchten, wichtiger denn je. 34 Produktion­en sind bei der Berlinale zu sehen, die von der Filmstiftu­ng gefördert wurden. Deren Chefin Petra Müller hob die Kerkeling-Verfilmung „Der Junge muss an die frische Luft“hervor, die bereits drei Millionen Zuschauer hat, und die TV-Serie „Babylon Berlin“: alles Beispiele für den guten Riecher ihres Hauses. Alle kamen denn auch, um sich kurz sehen zu lassen; man fühlte sich, als wäre man in die neue Ausgabe der „Gala“gefallen: Glamour bei Weißwein, Kölsch und Flammkuche­n. Diane Kruger war gerade noch auf dem roten Teppich am Potsdamer Platz gewesen, um ihren Film „The Operative“vorzustell­en; sie kam mit Schauspiel-Kollege Martin Freeman. Andi und Breiti von den Toten Hosen freuten sich bereits auf die Premiere ihres Films „Weil Du nur einmal lebst“am Freitag. Mario Adorf, Renan Demirkan, Anna Schudt und Moritz Führmann waren da. Das Team des Oscar-Kandidaten „Werk ohne Autor“mit Paula Beer und Sebastian Koch auch. Außerdem Franka Potente, Heike Makatsch, Jürgen Vogel, Wim Wenders und Sönke Wortmann. Um 2.30 Uhr war immer noch nicht Schluss, und ein größeres Kompliment gibt es ja eigentlich gar nicht. Philipp Holstein

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FOTO: CLEMENS NIEHAUS(IMAGO Tom Schilling (v.l.), Lou Strenger, Heinrich Breloer, Adele Neuhauser und Burghart Klaußner beim NRW Empfang während der Berlinale 2019 in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Breiti (l.) und Andi von den „Toten Hosen“stellten mit der Regisseuri­n Cordula Kablitz-Post „Weil Du nur einmal lebst – Die Toten Hosen auf Tour“vor.
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FOTO: KRIEGER Die Schauspiel­erin Anna Schudt und ihr Kollege Rick Okon spielen zusammen im Dortmunder „Tatort“.

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