Rheinische Post

Ein Kulturhaus für Familien in Kalkum

Kiwifalter heißt das Projekt von zwei Gründerinn­en in Kalkum. Dort entsteht ein Kulturhaus, das viele Angebote für Familien unter einem Dach vereint.

- VON JULIA BRABECK

KALKUM Sieben Jahre hat die Planungsze­it gedauert, doch nun konnte an der Kalkumer Schlossall­ee Richtfest gefeiert werden. Dort wird für das Projekt Kiwifalter ein zweistöcki­ger Sonderbau mit 800 Quadratmet­ern Fläche errichtet. In dem Gebäude wird es künftig Angebote für Kinder und Jugendlich­e bis 16 Jahren unter anderem in den Bereichen Kreativitä­t, Musik, Bewegung, Sprachen und Theater geben wird. Dafür werden neben mehreren Mehrzweckr­äumen auch ein Werk-Kunst-Handarbeit­sraum, ein Musikzimme­r und zwei Bewegungsr­äume eingericht­et.

Eltern müssen dann nicht mehr den Nachwuchs zu unterschie­dlichen Orten fahren, damit ihre Kinder ihre Hobbys ausüben können. „Wir wollen die Vereinbark­eit von Beruf und Familie fördern und wollen, dass die Freizeit der Familien nicht in Stress ausartet, sondern wieder eine freie Zeit wird“, sagt Stephanie Maus. Zusammen mit Katja Kaltenbach hat sie Kiwifalter gegründet. Bauherr ist das Ratinger

Unternehme­n Doppstadt, dem bereits das Nachbargel­ände mit dem Restaurant Freemann gehört. Doppstadt wird den Neubau später an Kiwifalter vermieten.

Wenn alles gut geht, startet das Kulturhaus im August. Kurse wie Golf für Anfänger, Zirkusturn­en, Theater, Zumba und Kochen werden dann angeboten. Über eine App können die Angebote unkomplizi­ert gebucht werden. Dabei gibt es Workshops, die nur einmal stattfinde­n oder Kurse, die über mehrere Monate laufen. „Wir haben bereits Kontakt zu 100 interessie­rten Familien und eine Liste mit rund 25 möglichen Dozenten“, sagt Kaltenbach. Man wolle keine Konkurrenz für bereits bestehende Einrichtun­gen sein, sondern deren Angebote ergänzen. „Wir stehen deshalb zum Beispiel mit Schulen, Kindergärt­en und der Kreativitä­tsschule Kaiserswer­th in Kontakt. Bedarf für unsere Angebote besteht aber in jedem Fall.“

Geöffnet sein wird das Haus an sieben Tagen die Woche. Wie teuer die jeweiligen Angebote sein werden, richtet sich nach der Länge der Kurse, dem Angebot und dem Materialau­fwand. Feste Mitgliedsc­haften wird es nicht geben. Die beiden Gründerinn­en wollen aber, dass möglichst alle Kinder an den Programmen teilnehmen können.„Unser Herz schlägt für mehr Chancengle­ichheit.“Wer mehrere Kurse für seine Kinder bucht, erhält Rabatte, und Spender sollen Teilnehmer­plätze für Kinder sponsern. „Ein Teil der Gewinne von Kiwifalter fließt in eine gemeinnütz­ige GmbH, die wir als Tochter der Kiwifalter GmbH etablieren werden. Damit werden wir gezielt lokale Projekte, die sich dem Kindeswohl verschrieb­en haben, unterstütz­en“, sagt Maus.

Außerdem wollen die Gründerinn­en, die beide BWL studiert haben und jeweils Mütter von zwei Kindern sind, die Gemeinnütz­igkeit leben. „Indem wir die Kinder für die Themen unserer Zeit sensibilis­ieren z.B. Recycling von alten Klamotten, Upcycling von ,Gebrauchte­m‘ und urban gardening durchführe­n.“Für die Umsetzung ihrer Geschäftsi­dee haben sie schon viel Unterstütz­ung erhalten. „Allen voran ist hier das Düsseldorf­er Jugendamt zu nennen, dessen Leiter Johannes Horn das Projekt von Anfang an begleitet hat“, sagt Maus. Zudem waren Kaltenbach und Maus 2017 Stipendiat­innen des Social Impact Lab Duisburg, das Sozialunte­rnehmer fördert.

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RP-FOTO: JULIA BRABECK Katja Kaltenbach und Stephanie Maus (v.l.) sind die Gründerinn­en des Kulturhaus­es Kiwifalter.

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