Rheinische Post

Neuer Kunstrasen für die Sportanlag­e an der Deutzer Straße

260.000 Euro soll die Erneuerung kosten, die im dritten Quartal 2019 umgesetzt wird. In der Bezirksver­tretung wurde auch über Alternativ­en diskutiert.

- VON NICOLE KAMPE

ELLER Es gibt kaum jemanden in Düsseldorf, der es besser wissen könnte – entspreche­nd fiel Peter Frymuths Urteil zum Thema Kunstrasen aus. So emotional ist der Fußballfun­ktionär und Bezirksver­waltungsst­ellenleite­r sonst selten in den Sitzungen der Bezirksver­tretung, gibt zwar hier und da seine Einschätzu­ngen ab, setzte sich diesmal aber engagiert für die Arbeit der Ehrenamtle­r ein, die ohne Kunstrasen so kaum mehr machbar wäre. „Der Kunstrasen hat es erst möglich gemacht, dass so viele Kinder und Jugendlich­e in dieVereine kommen konnten“, sagte Frymuth, „ein Kunstrasen ersetzt drei bis vier Naturrasen.“Auslöser für das Statement im Eller Rathaus war eine Beschlussv­orlage, die der Politik zur Abstimmung vorgelegt wurde. Die Bezirksspo­rtanlage an der Deutzer Straße soll einen neuen Kunstrasen- belag bekommen. Die Fasern seien verschliss­en, vor allem im Bereich der Football-Linien. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die ersten Löcher bilden. 260.000 Euro soll die Erneuerung kosten, die bereits in der Jahresplan­ung 2019 für die Sanierung von Kunstrasen­plätzen enthalten ist, die der Sportaussc­huss im November 2018 beschlosse­n hatte. Vier Wochen würde die Bauzeit betragen, die für das dritte Quartal 2019 vorgesehen ist.

Susanne Ott (Grüne), zweite stellvertr­etende Bezirksbür­germeister­in, kam nicht umhin, vor der Abstimmung auf die Nachteile eines Kunstrasen­s hinzuweise­n. Die Entsorgung sei ein Problem, „und anderswo wird schon über Kork nachgedach­t“, sagte sie mit Blick auf die SG Benrath-Hassels, wo statt auf Gummi auf Kork gesetzt wird. „Wir testen den Kork jetzt in Benrath“, erklärte Burkhard Albes, der in der BV 8 beratendes Ratsmitgli­ed ist und zugleich Vorsitzend­er des Sportaussc­husses. Außerdem würde er gerne einen Erfahrungs­bericht aus Hamburg haben, wo bereits mehrere Vereine auf Korkgranul­at spielen. Damit der Spielbetri­eb aufrecht erhalten werden kann, müssten die Anlagen im Moment aber noch mit Kunstrasen ausgestatt­et werden, so Albes. „Jede Verzögerun­g bedeutet eine zusätzlich­e Belastung für die Vereine“, meinte Peter Frymuth, der betonte, dass ehrenamtli­cheVereine keine Testanlage­n sein dürften. Zumal es für dieVariant­e mit Kork noch keine belastbare­n Ergebnisse gebe, „wie ist der Pflegeaufw­and, wie verhält sich das Material bei Starkregen?“, fragte er. Und Naturrasen seien noch weniger eine Alternativ­e,„in Tauphasen ist er zu empfindlic­h, und es gibt keine hauptamtli­chen Platzwarte mehr“, sagte Peter Frymuth. Susanne Ott enthielt sich am Ende, CDU, FDP, SPD und Linke stimmten für die Erneuerung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany