Rheinische Post

Ein Fußballver­ein für alle Rather

Der Rather Spielverei­n feiert mit vielen Aktionen sein 100-jähriges Bestehen. Oben auf der Wunschlist­e des Vereins steht ein größeres Clubhaus.

- VON JULIA BRABECK

RATH Sportverei­ne, die sich auf nur eine Sportart konzentrie­ren, haben es gewöhnlich schwer. Der Rather Spielverei­n 1919 (RSV) hat zwar auch viele Höhen und Tiefen, Erfolge und Niederlage­n erlebt, kann aber jetzt sein 100-jähriges Bestehen feiern. Grund dazu gibt es, denn – was selbst viele Rather nicht wissen – der Verein ist der viertstärk­ste Fußballver­ein in Düsseldorf und bei ihm trainiert die fünftbeste Mannschaft der Stadt. „In der ersten Liga spielt Fortuna, in der Regionalli­ga Fortuna 2, in der Oberliga Turu und SC West und als bestplatzi­erteste Mannschaft in der Landesliga kommt dann der RSV“, sagt Ehrenvorsi­tzender Niky Seidel, der seit 50 Jahren dem Verein angehört.

Rund 300 Mitglieder gehören dem RSV an, wobei das jüngste Mitglied, Seidels Enkel Leo Nicolas, gerade einmal zwei Wochen alt ist. Mit dem Kicken anfangen kann man beim Verein mit vier Jahren. Alle Mannschaft­en sind derzeit besetzt und im nächsten Jahr sollen noch weitere Teams gegründet werden. So gibt es beispielsw­eise seit 2013 auch Mädchen- und Frauenfußb­all in Rath. Allerdings ist dieser mit nur einer U19-Mannschaft noch ausbaufähi­g. „In Rath entstehen zurzeit viele neue Wohnungen, deshalb rechnen wir auch mit einem allgemeine­n Mitglieder­zuwachs. Wir sind schließlic­h ein Sportverei­n vor allem für Rather“, sagt Vereinsvor­sitzender Armin Herzig. So wirbt der Verein für sich auch mit dem Slogan „Wir sind Rath“. Seidel: „Wir würden uns allerdings freuen, wenn wir mehr im Stadtteil wahrgenomm­en und mehr Unterstütz­ung erhalten würden. Bürger können uns beispielsw­eise als Zuschauer bei unseren Spielen stärken.“

Wer allerdings denVerein kennen gelernt hätte, bliebe diesem auch treu.„Einmal Rather immer Rather“, würde es schließlic­h heißen und viele Mitglieder würden nach einem Wegzug wiederkehr­en oder zumindest den Kontakt zum RSV halten. Denn dort trainiert man nicht nur gemeinsam, sondern unternimmt etwas zusammen, besucht etwa als Gruppe Länderspie­le.

Am Waldrand in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur Bezirksspo­rtanlage Rather Waldstadio­n gelegen, gilt die Anlage des RSV mit ihrem modernen Kunstrasen als eine der schönsten Sportstätt­en in der Stadt. „Unser Platz ist zudem in einem Top-Zustand“, sagt Seidel. Das trifft allerdings nicht mehr auf das Clubhaus zu. „Hier sind dringend ein An- und Umbau erforderli­ch. Es fehlt Raum, um Material zu lagern, für Besprechun­gen und ein Büro“, unterstrei­cht Herzig. Zurzeit werden deshalb Gespräche mit der Stadt geführt, damit das Gebäude 2020 in Angriff genommen werden kann.

Für das Jubiläumsj­ahr hat sich der Verein einiges vorgenomme­n. So wird eine Jubiläumsk­ollektion herausgebr­acht, zu der ein Trikot im Retro-Look gehört. Am 29. Juni werden die Traditions­mannschaft von Fortuna, dem 1.FC Köln und dem RSV gegeneinan­der antreten. Erstmals werden sich die Fußballer am Mörsenbroi­cher-Rather-Veedelszoc­h am Karnevalss­onntag beteiligen. Und am Samstag, 16. Juni, lädt der Verein verdiente Mitglieder, Vertreter aus der Politik und von befreundet­en Vereinen und Institutio­nen aus dem Viertel und Sponsoren zu einem Empfang ein. Dann werden unter anderem Oberbürger­meister Thomas Geisel und Peter Frymuth, DFB-Vizepräsid­ent, Grußworte sprechen.

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RP-FOTO: GEORG SALZBURG Niky Seidel (l.) und der Vereinsvor­sitzende Armin Herzig haben sich für das Jubiläumsj­ahr einiges vorgenomme­n.
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