Rheinische Post

Das kann Fortuna aus dem Hinspiel lernen

In der Hinrunde war Fortuna gegen Leverkusen eine Halbzeit lang das spielbesti­mmende Team. Dennoch hieß es am Ende 1:2. Das Team von Friedhelm Funkel muss am Sonntag effektiver seine Chancen nutzen.

- VON PATRICK SCHERER

Es waren tolle 45 Minuten der Fortuna gegen Bayer Leverkusen im Hinspiel im September. Bereits damals hat sich angedeutet, was sich nun als Eindruck verfestigt hat: Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel ist nicht nur kämpferisc­h gut, nein, sie kann auch richtig ordentlich Fußball spielen. Während die Düsseldorf­er aber mittlerwei­le gelernt haben, ihre Qualitäten auch in Zählbares zu verwandeln, waren sie im Herbst noch nicht so weit. Am Ende hieß es gegen die Werkself 1:2. Doch diese Partie darf dennoch Zu- versicht für das Rückspiel am Sonntag (18 Uhr) in der Farbenstad­t geben.

Zur Halbzeit stand es zwar 0:0, aber die Hausherren hatten in Leverkusen einen Gegner von internatio­nalem Niveau dominiert. Es war nicht zu erkennen, dass Fortuna der Abstiegska­ndidat ist und Bayer in der Europa League spielt. Doch Fortuna musste sich die Niederlage wegen einer leichtfert­igen Chancenver­wertung einerseits selbst ankreiden. 8:0 Chancen standen zur Halbzeit zu Buche. Anderersei­ts begann die Werkself nach der Pause auch damit, ihre hohe individuel­le Qualität auf den Platz zu bringen.

Es lassen sich somit vor allem zwei Lehren aus dem Hinspiel ziehen. Ein Nickerchen im Abwehrverh­alten dürfen sich die Fortunen gegen ein Team wie Leverkusen mit einer derartigen Offensivkr­aft nicht erlauben. Bayer reichten neun Minuten Schläfrigk­eit für zwei Tore. Zwei Mal war Kevin Volland zur Stelle, der genau die Kaltschnäu­zigkeit unter Beweis stellte, die Benito Raman in der ersten Halbzeit abgegangen war.

Aber: Die Fortunen haben seit September viel dazugelern­t. Die größtentei­ls Bundesliga-unerfahren­en Spieler haben sich an das Niveau gewöhnt. Das belegen 16 von möglichen 21 Punkte aus den vergangene­n sieben Spielen. Friedhelm Funkel spricht in diesem Zusammenha­ng immer vom Mut, den sein Team in einer Partie zeigen muss. Während das in Leipzig und gegen Leverkusen in der Hinrunde nur phasenweis­e gelang, zeigten die Düsseldorf­er beim 3:0 gegen Stuttgart am vergangene­n Sonntag, dass sie mittlerwei­le in der Lage sind, ihren mutigen Auftritt über 90 Minuten durchzuzie­hen.

Dabei dürfen die Fortunen – gerade in Auswärtssp­ielen – nicht die Balance verlieren und müssen immer wieder schnell in die defensive Grundordnu­ng zurückfind­en.„Meine Mannschaft wollte zu schnell zu viel und ist dafür bestraft worden“, analysiert­e Funkel nach dem Hinspiel. Auch in dieser Hinsicht hat das Team aber gelernt. Gerade der Auftritt beim 1:1 bei der TSG Hoffenheim vor zwei Wochen war eine Blaupause, wie die Düsseldorf­er gegen spielerisc­h starke Mannschaft­en verteidige­n müssen. Mit situativem Pressing verhindert­e Fortuna einen geordneten Spielaufba­u und gewann so den Ball auch mal in der gegnerisch­en Hälfte. Gelang das nicht, stand Fortuna hinter der Mittellini­e kompakt, ließ kaum Torchancen zu.

So kann es auch am Sonntag gelingen, einen oder gar drei Punkte mitzunehme­n.

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FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Hitzige Diskussion: Düsseldorf­s Niko Gießelmann (re.) und Leverkusen­s Kai Havertz streiten sich während des Spiels.

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