Grüne drängen auf Verkauf der RWE-Aktien
Die Stadt hofft auf einen besseren Kurs. Das will die Fraktion nicht tolerieren und fragt im Rat nach.
(lai) Rund 5,7 Millionen RWE-Aktien befinden sich noch in städtischem Besitz. Dass sie trotz eines Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2016 noch immer nicht verkauft sind, können die Grünen nicht nachvollziehen. In der nächsten Sitzung des Stadtrates stellen sie deshalb eine Anfrage zum Thema.
Konkret möchte die Fraktion wissen, auf welche Analysen sich die Stadt vor dem Verkauf der Anteile stützt: Auf Anfrage unserer Redaktion hatte die Stadt zuletzt mitgeteilt, Analysten würden kurz- und mittelfristig noch Kurspotenzial sehen und insoweit fast durchgängig ein Halten der Beteiligung empfehlen. „Die aus einem erwarteten Kursanstieg resultierenden Chancen sind von der Stadt zu wahren“, hieß es. Die Stadt stützt sich dabei auch auf den Auftrag der Politik aus dem Jahr 2016, die Anteile an dem Energie- versorger„zu einem günstigen Zeitpunkt“zu verkaufen.
Dieser ist aus Sicht der Grünen allerdings längst gekommen: „Aktuell (Stand 14.02.2019) steht die Aktie über 22 Euro und ist damit nahe dem 52-Wochen-Hoch und weit über dem 52-Wochen-Tief von ca. 15 Euro“, heißt es in der Anfrage. Dass auf den richtigen Moment weiter gewartet würde, erscheine vor diesem Hintergrund und aufgrund des Ratsbeschlusses fragwürdig. Die Fraktion möchte deshalb auch im Stadtrat wissen, wie die Stadtverwaltung den Passus„zu einem günstigen Zeitpunkt“definiert. „Politisch ist die Spekulation auf steigende Aktienkurse erst recht nicht nachvollziehbar. Dass RWE kein zukunftsfähiges Unternehmen ist, zeigen die Diskussionen um den Hambacher Wald und den Kohleausstieg“, heißt es weiter in der Anfrage.