Rheinische Post

Signale zur Migration

- VON GREGOR MAYNTZ

Wenn 2061 Menschen aus Algerien in Deutschlan­d Asyl beantragen und nur 38 vorübergeh­end Schutz finden, dann muss man natürlich alle neu eintreffen­den Anträge auch wieder prüfen. Doch es spricht viel dafür, diesen Aufwand für die große Masse zu reduzieren. Dass der Bundesrat trotz jahrelange­r Debatte über sichere Herkunftsl­änder und die damit verbundene­Verfahrens­beschleuni­gung die Entscheidu­ng vertagte, mag von einigen als Hoffnungsz­eichen gesehen werden. Gibt es doch noch eineVerstä­ndigung? Doch tatsächlic­h sind die Aussichten düster. Denn wir befinden uns mal wieder in einem Wahljahr.

Da mögen die einen gerne ein Signal an bestimmte Herkunftsl­änder aussenden: Achtung, die Chancen, in Deutschlan­d Schutz zu finden, sind für Euch denkbar schlecht. Aber auch wenn sie mit diesem Signal die Erwartunge­n einer großen Mehrheit in der Bevölkerun­g treffen, bedeutet das noch keine Mehrheit dafür im Bundesrat. Vor allem dann nicht, wenn eine Partei wie die Grünen fest verankert ist in einem nicht eben kleinen Milieu, das grundsätzl­ich ein Signal pro Migration aussenden will.

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