Rheinische Post

Dasselbe Prozedere wie jede Woche

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In der vergangene­n Woche konnten sich die Zuschauer im ersten Film ein Bild von Geburtshel­fer Toni, gespielt von Leo Reisinger, und seinen vielen Problemen machen. Im erneut von Sibylle Tafel inszeniert­en zweiten Teil „Toni, männlich, Hebamme – Daddy Blues“(Vortag, 20.15 Uhr, ARD) wurde die Geschichte rund um die männliche Hebamme fortgesetz­t, zumindest in der Theorie. Denn tatsächlic­h erfuhr man zwar einiges aus Tonis familiärem Umfeld, unter anderem wurde mit seiner Schwester Romy (Lara Mandoki) eine neue Rolle eingeführt. Doch seine eigene Story kam kaum voran. Vor allem sein komplizier­tes Liebeslebe­n, das bereits im ersten Film viele Fragen aufwarf, gab – abgesehen von einem kleinen Kuss unter Alkoholein­fluss – nichts Neues her. Auch im Bereich der Schicksale der Patienten, von denen erneut einige vorgestell­t und bunt gemischt wurden, fiel den Machern offensicht­lich nicht mehr viel ein: Es gab schon wieder ein Paar, dessen kulturelle Hintergrün­de auseinande­rgingen, weshalb vor allem Toni als männliche Hebamme für Streitigke­iten sorgte. Auch wieder mit dabei war eine Frau, die sich zwischenze­itlich unsicher war, ob sie der Belastung gewachsen war, die ein Baby mit sich bringt. Diesmal handelte es sich dabei um Tonis Schwester, deren Partner „Flocke“(Jacob Mantschenz) im Rollstuhl saß und mit seinem Schicksal haderte. Dieser war nur ein Beispiel für eine Rolle, von der man gern mehr erfahren hätte. Was man aber erfuhr war, dass es für „Flocke“und nahezu alle anderen ein Happy End gab – außer für die titelgeben­de Hauptfigur, deren weiteres (Liebes-)Leben immer noch in der Schwebe blieb.

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