Neureuther fädelt zum WM-Abschluss ein
Der 34-Jährige hatte auf einen finalen Coup in Schweden gehofft. Wie es nach der Saison weitergeht, lässt er offen.
ARE (dpa) Diesmal haben Felix Neureuthers Kraft und Willen nicht mehr gereicht zum umjubelten WM-Abschluss und womöglich der finalen Krönung einer herausragenden Ski-Karriere. Der von Blessuren und Rückschlägen gezeichnete beste deutsche Alpinsportler schied im Slalom derWeltmeisterschaften von Are am Sonntag aus, ein Einfädler brachte Neureuther um die minimale Chance auf einen Coup. Nach drei Titelkämpfen in Serie mit Torlauf-Edelmetall musste der 34-Jährige der Konkurrenz um den beeindruckenden Weltmeister Marcel Hirscher diesmal bei der Medail- lenvergabe zusehen.
Ob er nach dieser Saison noch weiter macht, ließ der Familienvater auch nach dem Rennen offen. „Fakt ist: So wie es momentan ist, lass ich es bleiben“, sagte er. Wichtig sei, „auch in welche Richtung der Verband ziehen will. Das muss man schon ganz klar sagen. Wenn ich das Gefühl habe, dass das die richtige Richtung ist, dann bin ich dabei und hätte große Freude daran.“Vom DSV gab es zunächst keine Reaktion darauf..
2013 in Schladming (Silber), 2015 in Vail/Beaver Creek (Bronze) und 2017 in St. Moritz (Bronze) hatte Neureuther dem Deutschen Skiverband am letztenWM-Renntag noch eine glänzende Plakette beschert. Dieses Jahr muss der von personellen Problemen gebeutelte DSV ohne Medaille bei den Männern vom Saisonhöhepunkt abreisen. Immerhin hatte Viktoria Rebensburg mit Silber im Riesenslalom dafür gesorgt, dass die WM aus deutscher Sicht zumindest mit einem Podestplatz zu Ende ging. Vor allem das Fehlen der beiden Spitzen-Abfahrer Thomas Dreßen und Andreas Sander war in dem kleinen Team nicht zu kompensieren.
Dazu kam der Ausfall und in der Folge die Innenbandverletzung bei Stefan Luitz im Riesenslalom. Die vielen Blessuren und Rückschläge beim einstigen Erfolgsgaranten Neureuther taten ihr Übriges. Am Sonntag unterlief ihm gleich am fünften Tor ein Fehler, „da kostet es dich gleich mal ein bisschen den Schneid“, sagte er. Am Ende hatte er 2,21 Sekunden Rückstand auf Hirscher und kündigte an, im Finale „Vollgas“zu geben.
Und so raste er auch nach dem Einfädler ins Ziel und winkte ins Publikum – ehe er wegen des deutlich sichtbaren Malheurs offiziell disqualifiziert wurde.