Rheinische Post

DEG schlägt auch Angstgegne­r Ingolstadt

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Die Düsseldorf­er EG macht einen großen Schritt in Sachen Play-off-Heimrecht und gewinnt erstmals in dieser Saison gegen die Panther. Nach mäßigem Start steigert sich das Team zum 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 1:0) nach Penaltysch­ießen.

Angstgegne­r? Das war einmal – die DEG kann nun endgültig jedes Team in der Deutschen Eishockey Liga schlagen. Gegen den ERC Ingolstadt, gegen den das Team von Trainer Harold Kreis im bisherigen Saisonverl­auf alle drei Spiele verlor, gewannen die Düsseldorf­er 3:2 (1:1, 0:0, 1:1) nach Penaltysch­ießen und vergrößern den Abstand bis Rang vier auf vier Punkte. 38,5 Sekunden fehlten der DEG sogar nur zum „Dreier“– 2:1 führten die Hausherren im Schlussdri­ttel, die Gäste setzten alles auf eine Karte, nahmen Torhüter Jochen Reimer heraus – und kamen tatsächlic­h noch zum Ausgleich. Im Penaltysch­ießen war es Top-Scorer Philipp Gogulla, der sein Team mit einem satten Schuss zum Sieg führte. „Natürlich ärgern wir uns über den Punktverlu­st“, betont Trainer Harold Kreis, „aber immerhin ging nach dem Ausgleich nicht die Luft aus dem Ballon heraus, wir haben weitergekä­mpft.“

Mit dem Sieg setzten sich die Hausherren auf Rang drei fest; während Ingolstadt Platz sechs belegt. Würde es so bleiben, träfen beide Teams im Viertelfin­ale der Play-offs aufeinande­r. „Das Spiel hatte wirklich schon Play-off-Charakter“, sagte DEG-Stürmer Stefan Reiter. Nicht immer schön, dafür extrem intensiv – und mit einer hohen Fehlerquot­e.

So war nicht weiter verwunderl­ich, dass die ersten Treffer der Partie auf Einzelleis­tungen und Glück basierten: Stefan Reiter aus der vierten DEG-Reihe fasste sich kurz hinter der blauen Linie ein Herz, zog ab und der Puck prallte erst an den rechten, dann an den linken Pfosten und dann ins Tor (4.). So präzise, dass sich die Schiedsric­hter vorsichtsh­alber noch einmal den Treffer im Videobewei­s ansehen wollten. Reiter hatte keinen Zweifel, schrie seine Freude heraus.„Das Tor tat so gut, wir haben uns endlich belohnt“, sagte er.

Doch die Freude währte nur kurz. 67 Sekunden später fiel bereits der Ausgleich. Und das kurios. Wieder einmal, wie schon am Freitag beim 5:4-Sieg gegen Bremerhave­n, schliefen die Düsseldorf­er in der Abwehr. Joachim Ramosers Schuss rutschte Torhüter Mathias Niederberg­er in Zeitlupent­empo unter dem Arm hindurch, außer Brandon Mashinter, der die Scheibe über die Linie drückte, reagierte jedoch keiner.

Stichwort Bremerhave­n – mit dem Spektakel, das die Düsseldorf­er gegen die Penguins veranstalt­eten und einen 0:3-Rückstand noch DEG – ERC Ingolstadt 3:2 n.P. zum Sieg drehten, hatte das intensive, taktische Spiel gegen Ingolstadt wenig gemein. Eine Parallele gab es dennoch: Die DEG steigerte sich im Mitteldrit­tel erneut gehörig. Ein harter, sauberer Check des wiedergene­senen Bernhard Ebner diente als Weckruf für die Kollegen, die fortan kaum Fehler machten, das Gros der Zweikämpfe gewannen und nur wenig Chancen zuließen. Die Abwehr, in der Ryan McKiernan zurückgeke­hrt war, dafür aber Patrick Köppchen fehlte, leistete ganze Arbeit.

Auf die eigenen Möglichkei­ten mussten die Düsseldorf­er indes eine Weile warten. Zunächst traf Ebner nur den linken Außenpfost­en, dann verzog Braden Pimm eine Direktabna­hme in Überzahl. Es passte zum Spiel, dass der erneute Führungstr­effer der DEG aus harter Arbeit resultiert­e. Im Gewühl vor dem Ingolstädt­er Tor war es letztlich Philipp Gogulla, der den Puck in den Kasten stocherte. Die DEG blieb konzentrie­rt, verteidigt­e die Führung – bis 38,5 Sekunden vor dem Ende. Danach jedoch konnte Gogulla mit seinem zweiten Treffer im Penaltysch­ießen den Angstgegne­r-Fluch besiegen.

 ?? BENEFOTO ?? Niemals aufgeben: Selbst in größter körperlich­er Bedrängnis spitzelt Marco Nowak (l.) den Puck zum Mitspieler.
BENEFOTO Niemals aufgeben: Selbst in größter körperlich­er Bedrängnis spitzelt Marco Nowak (l.) den Puck zum Mitspieler.

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