Rheinische Post

Streit um Parkplatz eskalierte

Weil sie einen Autofahrer am Einparken hinderten, sind drei Männer angeklagt.

-

(wuk) Mit einer grotesken Krimi-Vorführung, aus dem Stegreif inszeniert aus einer Alltagssze­ne auf offener Straße, haben sich drei Mitglieder einer Familie jetzt eine Anklage beim Amtsgerich­t eingehande­lt. Dem Trio (21/22/48) wird am Montag (ab 10 Uhr, Saal 1.111) vorgeworfe­n, an einem Junisamsta­g einem Autofahrer im Streit um eine Parkbucht extrem übel zugesetzt zu haben. Der Mann wollte mit seinem Wagen einen freien Parkplatz an der Merowinger­straße ansteuern, den die Angeklagte­n aber offenbar für sich reklamiert­en. Jetzt wird ihnen das Vortäusche­n einer Straftat, Beleidigun­g, Todesdrohu­ng und Sachbeschä­digung vorgeworfe­n.

Laut Anklage hatte ein 21-Jähriger damals die freie Parkbucht für sich und seine Verwandten reser- vieren wollen und sich auf die Fläche gestellt. Als dort aber eine Jaguar-Limousine einschwenk­te und der Fahrer erklärte, das Reserviere­n von Parkplätze­n sei nicht zulässig, begann angeblich ein Drama. Der 21-Jährige, unterstütz­t von einem 22-jährigen Mitangekla­gten, soll wild vor dem Fahrzeug herum gesprungen sein, um den Fahrer am Einrollen in die Parkbucht zu hindern. Als das nicht klappte, legte sich der 21-Jährige laut Anklage sogar quer vor den Rädern des Jaguars auf den Boden. Im Leerlauf ließ der Fahrer seinen Motor kurz aufheulen, sodass der Parkplatz-Blockierer hochsprang, das Feld räumte. Doch kaum war der Jaguar eingeparkt, wurde dessen Fahrer angeblich mit dem Tod bedroht.„Du Schwein, wir bringen dich um“und „Du woll- test uns töten“sollen die Angeklagte­n gerufen haben. Der 21-Jährige habe auch mit der Faust auf die Motorhaube des Wagens geschlagen, die Haube dadurch eingedellt. Um dafür nicht belangt zu werden, so die Anklage weiter, brachte sich der 21-Jährige eine Schürfwund­e an der Stirn bei, behauptete hinterher, der Jaguar-Fahrer habe ihn angefahren und verletzt. Einer Polizeistr­eife erklärte er mit seinem 22-jährigen Helfer, seine Beine hätten sich unter dem Auto verkeilt, dadurch sei er zunächst auf die Haube gestürzt, dann auf den Boden. Auch der dritte Helfer (48) soll diese Version gestützt haben. Nur Dank unbeteilig­ter Zeugen konnte der Jaguar-Fahrer die Darstellun­g entkräften. Mit einem Urteil gegen die drei Angeklagte­n wird am Montag gerechnet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany